Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Samstag, 29. Dezember 2012

6. Bericht: Pucon - Vicuña

19. 12. - 29. 12. 2012


Auch ohne Radfahren kann viel passieren!

In diesem Post sind die Kilometer mal völlige Nebensache; auch mal schön gewesen!

In Pucon wurden noch 2 Ruhetage eingelegt, da ich auf gutes Wetter wartete um den aktiven Vulkan Villarica (2840 m) zu besteigen. Da ich keine Erfahrung mit Eispickel, und Steigeisen habe entschied ich mich die 1400 Höhenmeter in einer geführten Tour zu überwinden, auch wenn mir das in der Regel nicht grad zu sagt! Für Freitag war gutes Wetter angesagt auf das verdammt viele Touristen im Ort warteten. Wir wurden mit einem Rucksack mit Steigeisen, Eispickel, wind dichter Kleidung und einem Plastikteil zum Berg-Runter-Rutschen ausgerüstet. Es ging mit Kleinbussen auf 1400 Höhenmeter und dort startete das eigentliche Abenteuer! Es wurde eine dicke Schicht Sonnenmilch aufgetragen und los ging der Spaß.
Ab der Hälfte der Strecke kamen die Steigeisen und der Eispickel zum Einsatz, was für mich eine coole neue Erfahrung war!


Wir hatten sehr gute Bergführer, die ein mäßiges Tempo vorlegten, bei dem alle aus der Gruppe mithalten konnten. Oben am Gipfel (der in diesem Fall ein großes Loch ist) angekommen sah man den Rauch aus dem Vulkan aufsteigen. Am LOCH gönnten Davi (ein Belgier aus meinem Hostel) und ich uns ein Quilmes Bier und ich borgte mir von anderen Erklimmern des Vulkans eine Ananas für dies Foto!


Da auch hier wieder heftigster Wind herrschte blieben wir nicht lange am Gipfel, sondern stiegen zügig ab und als der Berg etwas sanfter wurde kamen unsere Plastikschlitten zum Einsatz! War eine Gaudi! Der Veranstalter gab am Hostel noch ein Bier aus und man saß noch kurz beisammen.




Mein Plan war es die in Villarica lebende Radfahrer diesen Abend noch zu besuchen. Doch die Handynetze sind nicht gerade die besten und somit wurde daraus nichts. Zudem bekam ich heftigste Kopfschmerzen und schlief von 16:30 bin 23:30.
Am nächsten Tag brach ich gegen späten Vormittag auf und traf nach 1,6km einen holländischen Radfahrer mit de ich 30km bis Villarica fuhr und noch zu Mittag aß!
Die chilenische Welt ist klein und somit überholte mich auf der Weiterfahrt nach Temuco ein roter Pick-Up, der am Seitenstreifen anhielt. Es stieg die Radfahrerfamilie aus und wir quatschten noch 10 min.

Ab Temuco ging es auf dem chilenischen Highway weiter. Eigentlich ist das Radfahren hier nicht erlaubt, doch es wird geduldet. Man hat die meiste Zeit einen 3 Meter breiten Streifen für sich! Doch welche Gebühr Radfahrer bezahlen müssen fand ich nicht heraus und um kurvte die Schranke!




Am Highway einen Schlafplatz zu finden gestaltete sich nicht so einfach, doch ich fand ein nicht eingezäuntes Feld. Am Ende eines der Feldwege konnte ich mein Zelt aufschlagen! 139km standen trotz spätem Loskommen auf dem Tacho und ich faste den Gedanken Santiago de Chile evtl. doch aus eigenen Kraft erreichen zu können. Es lief am heutigen Tag einfach zu Rund!!!




Am nächsten Morgen wurde ich mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, da ich verdammt müde Beine vom Vulkanbesteigen und den 140km vom Vortag hatte. Zudem kam mal wieder mein bester Freund in´s Spiel und eine sehr eintönige langweilige Straße.
Wie schnelllebig und umentscheidungsfreudig so eine Reise sein kann zeigt die jetzige Situation: Nach 30km hatte ich keine Lust mehr und bog in Richtung Victoria ab, wo ich eigentlich nur mein Frühstück zu mir nehmen wollte. Hier buchte ich einen Bus nach Santiago, frühstückte aber trotzdem!

Ich war glücklich mit der Entscheidung und kaufte fleißig im Supermarkt ein. Dort sprachen mich zwei ältere Damen an. Sie fragten irgend etwas über mein Fahrrad, doch mehr verstand ich nicht! Als ich meinen Einkauf erledigt hatte traf ich die beiden vorm Geschäft wieder und sie zeigten mir ein Handy mit google-translater, auf dem stand: "we want to invite you to drink a tea!".





Dazu sagte ich nicht nein und landete inmitten einer kleinen verrückten Familie mit der ich einen Nachmittagssnack zu mir nahm und bei denen ich eine warme Dusche nehmen konnte. Ihr Hauptanliegen war jedoch mir klar zu machen, dass ich mein Rad (wo auch immer ich bin, zu jeder Zeit) immer irgendwo festketten muss. Ich ließ es nämlich unangeschlossen vor dem Supermarkt stehen. Ein Ausflug zu ihrem Stück Land auf dem sie bald ein Haus bauen wollen war scheinbar von mir mit gebucht! Sie begleiteten mich sogar abends bis zum Busbahnhof! Mal wieder genial solche Menschen zu treffen!!!




Nachmittags schaute ich schon nach einer Feuerwehr in Santiago bei der ich vorbeischauen kann. Dabei traf ich auf eine Deutsche Feuerwehrkompanie. Ich beschloss diese an zu steuern, auch wenn sie 14 km außerhalb liegt!

Morgens um halb 7 strandete der Bus mitten in Santiago und ich sattelte mein Rad für die kleine Stadttour. Dort angekommen zeigte man mir prompt das ganze Gebäude, welches wirklich ein Traum von Wache ist! Mit als Erstes bestaunte ich den hauseigenen Pool und gleich danach ging es in die Bar im Keller. Hier hat jeder seinen eigenen Bierkrug mit Namen und der Unterbau der Theke besteht aus der Front eines alten Löschfahrzeugs! Es ging gleich mit dem Bronto-Skylift auf 44 Meter Höhe!






Diese Kollegialität und Gastfreundschaft, die ich in den nächsten 4 Tagen hautnah miterleben durfte kann ich hier denke ich wirklich nicht in Worte fassen. Doch ich werde es versuchen!

Sofort kam ich auch mit anderen Feuerwehrkollegen ins Gespräch und wir schauten uns ihr Fahrzeug an. Also große Unterschiede konnte ich in der Bestückung des Fahrzeugs nicht feststellen.
Nach 2-3 Stunden fragte man mich wo ich denn schlafen würde worauf hin ich nur antworten konnte, dass ich es nicht weiß. Sofort rief man den Hauptmann (Wachführer) an und fragte nach ob es ein Problem wäre wenn ein deutscher Feuerwehrkollege bei ihnen schlafen würde. Er gab sein "OK" und ich checkte in mein Dreibettzimmer ein.





Egal wen ich an dieser Wache traf, jeder empfing mich mit offenen Armen! Ich sprach mit vielen über die Unterschiede von Deutschland zu Chile und ebenfalls darüber welchen Unterschied die Berufsfeuerwehr zur Freiwilligen darbietet. In ganz Chile gibt es keine einzige Berufsfeuerwehr. An dieser Wache gibt es 3 hauptamtliche Kräfte, die als Fahrer eingesetzt werden. Sie teilen sich selbst zu Schichten in der Nacht ein.
Ein Problem gab es noch als ich mit dem T-Shirt von meiner Wachabteilung daher lief, da wir in Hamburg die Wache 14 sind! Die Jungs die ich in Santiago besuchte sind an der Wache 15 und haben eine kleine Rivalität mit der Wache 14, die von Briten gegründet wurde. Somit musste ich mir wohl ein Shirt von den bomberos der 15. Wache kaufen.

Da der Heilige Abend anstand hatte die fest eingeteilte Abteilung einen kleinen Mitternachtssnack vorbereitet. Ich ahnte nichts Böses, doch auf einmal standen alle auf und meinten: "Es gibt Geschenke!" Wir gingen in den Eingangsbereich und 2 als Weihnachtsmann verkleidete Kollegen fuhren auf einem Rollwagen in die Wache. Es wurde persönliche "Witzgeschenke" verteilt. Für mich bestimmt das verrücktteste Weihnachten welches ich je hatte! Geschenkt bekam ich ein typisch chilenisches Getränk, einen Pisco!




Am nächsten Morgen stand ein Weihnachtsfrühstück auf der Terrasse neben dem Pool an!




Man kleidete mich ein und gab mir das OK bei Einsätzen mitfahren zu dürfen. Somit konnte ich das Arbeiten der chilenischen Feuerwehr aus nächster Nähe mit erleben und ein wenig zur Sicherheit Santiagos beitragen. Nun folgen einfach mal einige Fotos!!!














Da ich logischer Weise viel Zeit mit diesen verdammt netten Menschen verbrachte kann ich über Santiago nicht wirklich viel schreiben. Einen Nachmittag verbrachte ich in der Stadt und habe das Zentrum ein wenig erkundet. Doch da mir die großen Städte eh nicht so liegen empfand ich dies nicht als negativ!




Eines der negativen Dinge beim Reisen ist es, dass man grad lieb gewonnene Menschen wieder zurück lassen muss! Ein bisschen schwer viel mir der Abschied, obwohl ich auch weiß dass andere schöne Situationen folgen werden! Auf meine Weiterreise freute ich mich also auch! An meinem Abschiedsabend wurde ich erneut zum Essen eingeladen und wir quatschten noch bis halb 2 in der Nacht!

Ein Busticket ins 500km entfernte La Serena war schon gekauft. 5:15 Uhr aufstehen nach 3 1/2 Stunden Schlaf viel mir nicht so einfach, doch dir Vorfreude auf das Elqui-Tal war groß! Hier angekommen fuhr ich im Nachmittag noch 60km bis nach Vicuña. Doch mich begleitete auch Rückenwind, der mir half die 600 Höhenmeter zu überwinden. Also leichtes Training für den geplanten Rückweg, der irgendwann wieder nach Westen führen soll! Da der Himmel in diesem Tal sehr klar ist gibt es hier eine Menge Observatorien. Heute Nacht wird eines von ihnen besucht. Bin sehr gespannt!








Das Elqui-Tal ist eine grüne Oase in einer Wüstenregion! Ein bisschen unwirklich! Es führt zu meinem 1. richtigen Andenpass, der gleich der höchste ist der Chile mit Argentinien verbindet in Regionen zu denen ich noch nie Kontakt hatte. Eine Höhe von 4780 m muss überwunden werden. Mal sehen wie mir das bekommt!?



KM gesamt: 3318
Zeit auf dem Sattel: 243 Stunden
Höhenmeter: 35956

Mittwoch, 19. Dezember 2012

5. Bericht: Coihaique - Pucon

02. 12.  -  18. 12. 2012


Von den angedachten 600km auf der Carretera Austral wurden "nur" 300 weitere Kilometer auf dieser Strasse verbracht, denn es änderten sich die Pläne!!!

In Coihaique verabschiedete ich mich noch von der weihnachtlich geschmückten Innenstadt und fuhr auf der asphaltierten Carretera Austral gen Norden! Doch man kann es nicht abstreiten; für eine in unseren Gefilden geborenen Menschen gehört ein bisschen Kälte zu Weihnachten einfach dazu. Somit kam bis jetzt noch keine Weihnachtstimmung bei mir auf.




An diesem Tag lief es auf dem Rad recht gut und ich nahm mir vor bis in das 90km entfernte Manihuelches zu fahren! Ich hörte von anderen Radfahrern, dass dort ein "Casa de cyclista" sein soll, also eine unentgeltliche Herberge für Radler. Ich sollte in dem Ort nach Jorge fragen und irgendwer würde ihn schon kennen! Um ca. 17 Uhr (30km) vor der Ortschaft grüßte ein von hinten kommendes Fahrzeug fröhlich mit seiner Hupe. Er wurde langsamer und wir fuhren nebeneinander her. Ein mitvierzigjähriger fragte mich wo ich denn heute hin wolle und ich erklärte ihm, dass ich das kommende Dorf erreichen wolle und bei Jorge unterkommen möchte! Daraufhin antwortete er nur: " Das bin ich!". Welche Zufälle es doch wieder gibt. In Manihuelches angekommen wusste die 4. Person die ich fragte auch wo Jorge wohnt und wies mir den Weg. Bei ihm, seiner Familie und seinem Cousin bekam ich eine Matratze, Kochmöglichkeit, eine warme Dusche und nette Gespräche. Eine sympathische Familie. Er und sein Cousin reparieren Fahrräder und Jorge meinte: "Ich glaube ich bin ein bisschen verrückt und deswegen gebe ich anderen verrückten ein vorübergehendes zu Hause!". Bei ihm schlafen pro Jahr (und die Saison ist nur bis zu 6 Monate lang) 160 Radfahrer.




Ich verabschiedete mich von dieser herzlichen Familie und fuhr die verbleibenden, asphaltierten 90km. Diese Nacht musste ich in einer nicht gut riechenden Bushaltestelle verbringen, da um mich herum nur steiniger Untergrund war. Doch die Zeltunterplane schützte mich vor dem Unangenehmsten!
Am nächsten Tag ging es auf einer "unpaved road" weiter. Ein Anstieg auf 600 Meter bei Nebel und leichtem Regen. Das was einen manchmal bei den Anstiegen befriedigt ist, dass selbst die motorisierten Fahrzeuge bei gewissen Steigungen ihre Probleme haben.Die Fahrt ging durch den "Kalten Regenwald" und man konnte hier Pflanzen bestaunen, die ich noch nie gesehen habe! Dies sind wohl eine Art Rhabarbergewächse die halt nur ein wenig größer werden!






 
An diesem Tag beschloss ich nach 57km noch einen erholsamen Tag in Puyuhuapi einen Dorf von 1000 Einwohnern zu verbringen. Dieser Ort wurde 1935 von deutschen Pionieren gegründet. Ich genoss den Tag, kaufte wieder verdammt viel ein und ging zur Bibliothek in der man umsonst ins Netz konnte. Wen sehe ich da vorm Rechner?! Den David, den ich in Mancilla vor 800km am Beginn der Carretera Austral kennen gelernt habe! Wir kochten abends zusammen und tranken ein Bier! Abends stellte ich meine Radtasche mit dem Essen raus, da es im Haus zu warm war und wir keinen Kühlschrank hatten.
Als ich morgens mein Frühstück zubereiten wollte erschreckte ich! Meine Radtasche lag aufgerissen im Innenhof. Ein Hund hatte wohl großen Hunger und gab alles um an das Brot, die Wurst und den Käse zu kommen! Naja, da kann man sich schon ein wenig die Schuld selbst in die Schuhe schieben, dem Hund kann ich sei jedenfalls nicht geben.....auch wenn ich dies im ersten Moment natürlich tat.




Ich machte mich auf die Suche nach einer Person, die mir die Tasche flicken kann. An einer "Gomeria" klopfte ich an und er gab mir zu verstehen, dass er mir nicht weiterhelfen könne. Nächster Anlauf war bei der Turi-Info nach einer Näherin zu fragen. Dort nannte man den Namen "Aurora", sie wohne gleich in der nächsten Straße, doch wo genau konnte man mir nicht sagen. Nach einer halben bis dreiviertel Stunde an Häusern fragen und suchen fand ich Aurora in einem etwas abgelegenen Viertel des Ortes. Sie war sehr hilfsbereit und meinte sie könnte die Tasche in 2 Stunden wieder einsatzbereit haben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn die Tasche natürlich nicht mehr wasserdicht ist! Ausgeben musste ich für den Spaß umgerechnet lediglich 3 € + den Kauf neuen Essens!



Nach dem Supermarktbesuch ging es dann um 11 Uhr los. Ich wählte nicht wissend eine gesperrte Straße und musste einen Fluss etwas abenteuerlich überqueren und fragte mich dabei schon wo denn die Autos alle lang fahren. 1 km später wurde mir klar, dass eine andere Straße durch den Ort führt.



Da ich viele Radfahrer traf und eigentlich alle aus Norden über Argentinien (Futaleufu) kommen und begeistert sind entschied ich ebenfalls dort lang zu fahren. Ein weiterer Vorteil für mich ist, dass ich auf dem Weg nach Santiago de Chile nicht so viele Kilometer auf der Ruta 5, der Panamericana zurücklegen "muss". Der Weg über Futaleufu führt erst auf Höhe von Temuco wieder nach Chile und der Ruta 5!

 Die nächsten Tage fuhr ich bei meist angenehmen Temperaturen durch schöne Umgebung. Doch zwischendurch dachte ich bei den Wegen wirklich: " Die Wege würden in Deutschland nicht einmal eine Zulassen für einen Feldweg bekommen!". 



2 weitere Tage ging es fast nur durch den Regen. Man macht dann so gut wir keine Pause, da man immer sehr schnell auskühlt. In diesen 2 Tagen kamen 210km zusammen und da man auf dem Rad viel Zeit zum nachdenken hat baute ich ein Haus in meinem Kopf! Das beruhigende ist, dass ich ein östereichisches Paar traf und er mir erzählte, dass er schon ähnliches gemacht hat. Ebenso beruhigend ist es, dass auch andere Gleichgesinnte mit dem Wind kommunizieren und man manchmal das Gefühl hat er könne Gedanken lesen.....Schon komisch die Radfahrerwelt!!!

An meinem 51. Reisetag passierte eine der bisher schönsten Geschichten die ich zu berichten habe. Und ich denke die Personen denen ich das zu verdanken habe wissen gar nicht, dass es für mich mal wieder eine so interessante und erzählenswerte Geschichte ist. 
Ich suchte gegen 19 Uhr einen Wildcampingplatz. Dabei hält man oft an und verfolgt irgendwelche Stichwege die von der Hauptstraße abgehen. So auch dieses Mal. Der Weg führte zu einer großen Freifläche und einem alten Gebäude. Im ersten Moment dachte ich: "Cool, hier kann ich einfach mein Zelt aufbauen." Doch dann inspizierte ich das Haus ein wenig genauer und sah dort Bettzeug liegen. Ich beschloss dort nicht zu zelten und wollte die Lichtung gerade wieder verlassen, als 5 Waldarbeiter zu ihrer Herberge zurück kamen! Sie waren im ersten Moment etwas skeptisch, nachdem ich ihnen einigen von meinen "Super-Tody-Keksen" (die mit den großen Schoko-Stückchen, einfach die besten hier) gab, luden sie mich zu sich ins Haus ein. Die Story nahm ihren Lauf und sie servierten mir Abendessen, ich trank meinen ersten bitteren "Mate" und ich durfte auf ihrer Couch nächtigen!



Auch wenn mein Spanisch nur aus einigen Wörtern besteht erfuhr ich viel von den 5 Jungs. 2 von ihnen sind 27, einer 28, ein Jungspunt von 18 Jahren und einen "abuelo" (Opa) mit 40 Jahren. Sie arbeiten alles quasi als Selbstständige, malochen an die 12 Stunden pro Tag und 5 Tage die Woche. Sie haben lediglich 1 Woche im Jahr frei, verdienen um die 900€ im Monat und besitzen (außer Einer) kein Auto und schienen es nicht nachvollziehen zu können wieso jemand mit dem Rad durch ihr Land von Süd nach Nord fahren möchte.



Wir hatten viel Spaß und hörten ein wenig deutschen Reggae in Form von Seeed. Sie schienen es zu mögen und mit einem Glas Wein kam ein wenig Tanzstimmung auf dem Dancefloor auf. Es war einfach schön etwas direkt und so hautnah von den Einheimischen zu erfahren.
Am nächsten Morgen stieg ich wieder auf meinen Esel und sie präparierten ihre Ochsen, mit denen sie Baumstämme aus dem Wald ziehen!


Die nächsten beiden Tage ging es durch den Nationalpark Lanin, auf der "Ruta de 7 Lagos". Eine weitere etwas außergewöhnliche Begegnung ließ nicht lange auf sich warten. An einem Aussichtspunkt stand ein altes Taxi. Nun denkt man; naja, altes Taxi, nicht so spannend. Doch der Besitzer und seine Freundin wollen mit diesem 82 Jahre alten Gefährt innerhalb von 3 Jahren von Ushuaia bis nach Alaska hoch fahren. Ich unterhielt mich mit dem brasilianisch-portugiesischen Paar eine Stunde und wir machten noch eine Fotosession unter anderen mit einer Schulklasse die noch vorbei kam!







In San Martin de los Andes lernte ich auf der Suche nach einem Hostel 2 radreisende Neuseeländer kennen, die seit 8 Monaten unterwegs sind. Abends gingen wir mit Bekannten von ihnen (anderen Langzeitreisenden) ein Bierchen trinken und tauschten unsere Erfahrungen aus! Da alle aus Norden kamen, konnte ich einiges an Informationen abgreifen und wir hatten wirklich einen sehr schönen Abend. Einer von ihnen (Jorge) kennt Marcus, den ich in El Calafate getroffen habe, sie sind einige Wochen zusammen gefahren. Kleine Radfahrerwelt!!
Ich kam mir unter diesen Langzeitreisenden vor als würde ich nur einen Tagesausflug machen! Dem ist natürlich nicht so!!!




Am nächsten Morgen ging es im späten Vormittag in Richtung meines ersten kleinen Andenpasses dem Paso Mamuil Malal (1207m). Die ersten 40km hatte ich Rückenwind und eine Durchnittsgeschwindigkeit von 20,5 km/h. Dann kamen 20 km Seitenwind, bei dem man sich schon provisorisch immer in Richtung Wind lehnte und ich 2 Mal auf den Seitenstreifen geschickt wurde und absteigen musste. Meist musste ich einfach nur lachen über das was ich da tue! Tja, und dann kamen noch 23 km "Headwind". Wenn der da ist, dann muss man einfach nur noch versuchen den Kopf aus zu schalten. Dies klappt ganz gut mit (klassisch) Musik, Motivationskeksen die man jede halbe Stunde verdrücken darf (ungewöhnlich) und Häuserbau im Kopf (verdammt seltsam). Völlig egal wie man die Zeit und das was man da tut vergisst, Hauptsache es hilft. Die Durschnittsgeschwindigkeit lag am Ende des Tages bei 15 km/h.


Auf eines ist bisher wirklich verlass. Ich erwartete an einer Straßenabzweigung ein Bushäuschen und zack, da stand es auch! Perfekt, vielleicht ein wenig zu klein, doch immer noch besser als mein Zelt irgendwie, irgendwo im Wind auf zu bauen! Ich schaute auf meinen Tacho und war auch der Meinung, dass es nach 83km für heute reicht!







Nach einer ruhigen Nacht, der Wind hatte sich beruhigt, brach ich um 7 Uhr in Richtung des Passes und des Vulkans Lanin (3768m) auf. Auf dem Weg hörte ich auf einmal ein lautes Geräusch hinter mir. Ich drehte mich um und da pinkelte ein Huemul hinter mir auf die Straße. Ich begrüßte es freundlich und versuchte es zu streicheln, was auch gelang. Es schien zahm zu sein. Doch nach unserer kurzen Begegnung machte es sich auch wieder vom Acker und hüpfte über einen Zaun und war nicht mehr gesehen!


 
Nach 2,5Std kam ich an einem Nationalparkinformationshaus vorbei und beschloss noch meine restlichen frischen Lebensmittel auf zu essen. Die Chilenen können an der Grenze sehr pingelig sein. Ich aß 3 Brötchen mit reichlich Käse.



An der 2 km entfernten Grenze lernte ich Bernd und Laura kennen. Bernd schon etwas älteren Semesters, doch bombenfit und Laura seine Tochter 14 Jahre alt und auch super fit. Auf der Abfahrt nach Pukon trafen wir uns immer wieder und fuhren auch einige Zeit mit einander. Die beiden kommen aus der Nähe von Hannover und Bernd ist Förster in Ruhestand und hat schon oft in Mittelamerika als Entwicklungshelfer gearbeitet. Unter anderem trainierte er in Honduras die dortige Radnationalmannschaft. Er war überrascht wie schnell man mit einem so schwer beladenen "LKW" fahren kann. Wir tranken auf dem Weg noch eine Cola zusammen und sie luden mich ein bei ihnen zu nächtigen. Auf dieses Angebot werde ich eventuell am Freitag dieser Woche zurückkommen, da sie 30km von hier in Villarica wohnen.





KM gesamt: 3050
Zeit auf dem Sattel: 227 Stunden
Höhenmeter: 34020

Donnerstag, 6. Dezember 2012

4. Bericht: El Chalten - Coihaique

19.11. - 02. 12. 2012


Gestern bin ich stinkend in Coihaique eingetroffen! Das Warten hatte ein Ende und ich konnte mich ein wenig auf dem Rad austoben!

In El Chalten verbrachte ich noch 2 weitere Tage. Mein altes Hostel verließ ich wegen einer morgens zugemüllten Küche und zog nur 200m weiter in mein neues zu Hause ein! Dort lernte ich promt 4 Franzosen kennen; 3 Feuerwehrleute und ein "Schmidt" (so nennen die Feuerfresser die Polizisten in Paris). Mit den Vieren wanderte ich zur "Laguna Torre" und abends gab´s 1-2 Bier und nen Weinchen!



Des weiteren erfuhr ich einiges über deren Arbeitsalltag und moechte dies meinen Kollegen die diesen Blog eventuell auch lesen mal mitteilen!
Die Feuerwehr ist in Paris militärisch organisiert. Es wird 2x am Tag laufen gegangen und ebenfalls 2x am Tag wird die Wache gesäubert. In Paris gibt es KEINE Mittagsruhe, sie müssen wenn es angeordnet wird 72 Std. am Stück arbeiten und verdienen 1600€! Nur ein kleiner Einblick in das Arbeitsleben einer anderen Feuerwehr.
Mit das Beste an den Franzosen war Stephans T-Shirt, als er abends seinen Pulli auszog!... Schaut selbst!

Pariser "bombero" (Feuerwehrkollege)


Am folgenden Tag hatten die 4 Weiterreiseorganisationsprobleme und ich wollte alleine eine Wanderung zu dem Fuße des Monte Fitz Roy machen. Nach einer halben Stunde brach ich mein Vorhaben ab. Eine Wolkenfront und derbster Wind schoben sich mir entgegen. Man hatte Probleme den einen Fuß koordiniert vor den anderen zu setzen. Bei diesen Bedingungen macht es keinen Spaß 8 Stunden durch Wind und Wetter zu ochsen!

Ich habe hier noch einmal darüber nachgedacht wie man euch daheim den Wind hier näher bringen kann. Also unser kurzzeitiger Reisebegleiter Ronny brachte es mit 2 Dingen auf den Punkt:
1. "Du bist hier nur ein Spielball der Natur!"
2. "Zu Hause würde man bei dem Wind keinen Fuß vor die Tür setzen geschweige denn auf´s Rad steigen!"
Ich kann noch hinzufügen, dass kein Kiter darüber nachdenken würde auf´s Wasser zu gehen und wenn nur mit einem 0,3qm Kite. Man merkt einfach, dass die Natur mächtiger ist, als der kleine Mensch auf seinem Drahtesel!Die Busse und LKW fahren hier in krasser Schräglage bei Seitenwind durch die Gegend und wie ich schon beschrieben habe werden die Kinder schnell eingefangen, damit sie nicht umgepustet werden.

Des weiteren habe ich ein kleines Video gedreht, in dem man vielleicht erahnen kann was wir meinen!



Da meine Lust auf Warten und Rumdödeln in dem Dorf abnahm brach ich am folgenden Tag auf. Ich fuhr zum "Lago Desierto" und machte dort noch eine Mini-Wanderung. Während der Zeit stellte ich mein Rad im Wald ab und als ich zurück kam hatte ich ein kleines Präsent in Form von etwas Schoki an meinem Rad. Abends campte ich wild und schipperte am nächsten Tag über den See.

Fähre Lage Desierto


Ich hatte Glück, dass dieser Kutter fuhr, da dies eine Woche zuvor noch nicht der Fall war! Und hier sei dem Ronny ein großer Respekt ausgesprochen, der die 12 km sein Rad noch um den See schleppen musste. Ich hörte von einer Tortur von 2-3 Tagen! Ich jedenfalls war innerhalb einer halben Stunde drüben. Dort angekommen stand wohl eine der einsamsten Grenzüberschreitungen in meinem Leben an. An diesem Grenzposten reisen im Jahr 2000 Menschen von Argentinien nach Chile oder umgekehrt!
Es stand eine Radwanderung von 7 km an. Dies hieß soviel wie: Taschen ab vom Rad, den Weg bis zu 3x gehen um alles hoch zu tragen; danach Fronttaschen mit auf die Hecktaschen schnallen und so 5-6 Flüsschen, ein Matschfeld durchqueren und das Rad über alles schieben was im Weg war!



ausgewaschener Wanderweg



In Chile angekommen konnte man wenigstens wieder auf den Pedalen stehend irgendwie voran kommen! Es fing an zu regnen, ich zog meine Regenjacke an und düste weiter.



Abends am menschenleeren Hafen angekommen nistete ich mich in dem nur mit Draht verschlossenen Hafenhäuschen inkl. Ofen ein! Erst abends beim "Kopfkissenbau" (in einen Packsack kommt meine Fleecejacke) stellte ich fest, dass meine eine Fronttasche fehlt! Nachdem dieser Schock schnell verdaut war, beschloss ich am nächsten Morgen den Weg ab zu gehen und nun erst einmal zu schlafen!
Ich konnte die Tasche nur beim Regenjackeanziehen stehen lassen haben. Das Gute an der Sache war, ich hatte die Jacke an dem Schild "6,6km - Hafen Mancilla" angezogen. Hieß: Wahrscheinlich werde ich eine Wanderung von 13km machen! Weiterhin war gut, dass an diesem einsamen Weg wohl niemand vorbeikommt, der sie einfach sein Eigen nennt.

Einem gehen auf dem Weg so einige Gedanken durch den Kopf: "Was ist wenn sie nicht dort steht?! "Doch eigentlich muss es ja so sein, wenn ich sie verloren hätte, dann hätte ich es gehört!" Wie dem auch sei, sie stand nach einer einsamen Nacht noch an Ort und Stelle!



Nachdem mein Gepäck wieder komplett war und ich auf dem Rückweg zu meinem zu Hause war kamen Ralf und Marion auf ihren Rädern vorbei! War für mich recht passend, da sie mir die Tasche 6 km bis zum Hafenhäuschen tranportierten. Welch ein Service. Sie meinten: "Hättest doch nicht hier hoch rennen müssen, wir hätten dir deine Tasche schon mitgebracht." Doch die Ruhe muß man erst einmal haben!
Zu Hause angekommen heizte ich meine Hütte mit dem hauseigenen Ofen ein und die beiden kamen gerade vorbei um bei mir zu kochen, im Warmen!

illegal bezogenes Hafenhäuschen mit Ofen



Doch keine 10 min später kam Tito vorbei und gab uns zu verstehen, dass man dort nicht hausen dürrfe. Da wir keinen Stress bekommen wollten zogen wir um und fanden eine neue Bleibe bei Tito, der eine Estancia besitzt. Dort trafen wir auf einige Backpacker und Jean-Pierre, einem Radfahrer aus Frankreich, der 2 Jahre unterwegs sein möchte. Jean-Pierre war gerade mal 5 Tage bei Tito, da er die Fähre am letzten Samstag leider verpasst hat. J-P. arbeitete in dieser Zeit für Tito und bekam dafür wenigstens einen Sondertarif für sein Einzelzimmer und abends frei Essen. Es war sehr witzig J.-P. und Tito bei ihrer Konversation zu zu sehen, da J.-P. nur französisch und Tito ausschließlich spanisch spricht.



An der Estancia tauchte auf einmal ein asiatisch aussehender Californier auf. Er war gestandene 69 Jahre alt und wollte die 24km auf die argentinische Seite zurück legen. Jedoch hatte er bei Tito 2 Pferde gebucht, damit sei Trolli auch mit kommt. Jedoch sagte man ihm nicht, dass Tito ihn und seinen Koffer nur bis zur Grenze transportieren darf und er die restliche 7km über Stock und Stein mit seinem Rollkoffer alleine zurück legen muss! Wir wünschtem ihm verdammt viel Glück und ich hoffe er hat alles bestens überstanden.


Nahrung für 1 Woche



In Villa O´Higgins deckte ich mich mal wieder für eine Woche mit Essen ein und fuhr am nächsten Morgen gegen 9 Uhr in Richtung Rio Bravo (Entfernung 100km). Auf der Fahrt überlegte ich, dass ich evtl. die Fähre um 16 Uhr noch bekommen koennte und versuchte mich zu beeilen. Dabei vergaß ich jedoch was zu essen und der Wasserhaushalt in meinem Körper wurde auch nicht rechtzeitig wieder aufgefüllt. Ein Ereignis welches mir die Augen öffnete war; Ich sah plötzlich einen Grillteller vom Griechen vor mir! Es öffnete mir ein wenig die Augen, dass ich entspannter reisen muss und nicht wegen einer Fähre, die 2x am Tag fährt Stress zu haben....grade wenn man nur 5 Monate Zeit hat! Als ich feststellte die Fähre nicht mehr erwischen zu können radelte ich noch gemütlich vor mich hin und wurde von einem Chilenen heran gewunken. Man lud mich auf einen Tee und Gebäck mit Marmelade ein.

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Abends fand ich mal wieder ein perfektes Hafenhaus, diesmal ohne Ofen, dafür mit Klo und Frischwasseranschluss!
Morgens kam J.-P. um 9:30 Uhr und und ich konnte meinen reichhaltigen französischen Wortschatz einsetzen. Naja, wir verständigten uns mit Händen und Füßen und einem kauderwelsch aus französisch, spanisch und englisch. Um 1 Uhr kam die Fähre und danach ging es wieder auf´s Rad. Da er einen Abstecher machen wollte verabschiedeten wir uns von einander. Ich war somit ca. 50km vor ihm und erreichte am nächsten Tag Cochane. Als ich grad mit der Dani aus einer Post telefonierte stand er wieder hinter mir. Ich dacht: "Das kann nicht sein, dann muss J.-P. heut 130km gefahren sein!" Es stellte sich aber heraus, dass er einen Pick-up genommen hatte und deswegen mir so schnell folgen konnte!
Die Nacht verbrachten wir mit 3 weiteren Franzosen auf einem Campingplatz und ich war den Abend eher passiver Zuhörer als aktiver Gesprächsteilnehmer.


Innerhalb von 3 Tagen bin ich bis Cerro Castillo gekommen. Ab hier ist ein Teilstück der Carretera Austral geteert, worauf man sich wirklich verdammt freut! Diesen Übergang musste ich fotografieren. Und man glaubt es nicht, doch ich war grad 2 Meter auf asphaltierter Straße, da merke ich dass mein Hinterrad Luft verliert. Ich rollte noch bis zur Bushaltestelle und demontierte mein Rad. Ich musste feststellen, das eine aufgescheuerte Stelle - von vor El Calafate - sich bis auf den Schlauch durch gescheuert hat. Mit meinem Flickzeug war es schwierig den Mantel wieder fit zu machen. Also versuchte ich mein Glück in diesem wirklich kleinen Ort eine "Gomeria" auf zu treiben. Ich ging um die erste Hausecke und wollte grad einen Mann in einer Werkstatt fragen wo sich hier evtl. eine befindet....doch ich stand schon in ihr drin! Er reparierte mir den Mantel sowie den Schlauch für umgerechnet 1,50€. Das gab für ihn nochmal das gleiche als Trinkgeld. Ich war verdammt glücklich über diesen Zufall!



Dann aß ich mit einem Schweizer Radfahrer zu Mittag



und radelte bis in den Abend hinein zu meiner neuen zu Hause, einer Bushaltestelle. Sie war leider nur zu einer Seite komplett wind- und regendicht und somit regnete es ein wenig hinein. Doch mit meiner Regenjacke als Schutz über meinem Fußteil des Schlafsacks war es in Ordnung!



Diese Haltestelle befand sich an dem ersten Stopschild nach 1800km welches ich außerhalb einer Stadt passieren musste.
Am nächsten Morgen wollte ich nur 40km bis nach Coihaique radeln. An diesem Morgen wurde ich an den 4. Tag dieser Reise erinnert. Ich hatte derben Gegenwind und hatte mal wieder das Gefühl nicht voran zu kommen. Nach 3 Stunden erreichte ich den Ort war war froh mal wieder ausgiebig duschen zu können. Hier lernte ich mal wieder nette Menschen kennen die aus Oberursel kommen. Mit ihnen verbrachte ich einen schönen Abend und unsere Wege werden sich morgen wieder trennen. Sie reisen 3 Monate durch Argentinien und Chile.



KM gesamt: 1869
Zeit auf dem Sattel: 145 Stunden
Höhenmeter: 20044