Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Dienstag, 22. Juli 2014

Weltmeister - und wir waren jede Minute dabei

von Malinska (Kroatien) nach Milos (Griechenland)
 
 Hello again! Hier noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Blogbeitrag. Dort habe ich noch die letzten Bilder von Bobbys Abreise unterschlagen.
 
Bobbys Einpackaktion

auf dem Weg zur Post

das Paket sollte zuerst hier durch
  
Nach Bobbys Abreise hatten wir noch einen Ruhetag. Diesen nutzten wir auf unserem netten, kleinen Campingplatz in Malinska zum "Blog" schreiben, Fußball schauen, schwimmen gehen und Leute beobachten.


"ich" in meinem Büro
kroatisches Ausscheiden bei der WM
















 Leider musste ich fest stellen dass ich schon wieder einen Speichenbruch an meinem Hinterrad hatte. Zwar habe ich Ersatzspeichen dabei, wollte das Einsetzen jedoch einem Fachmann überlassen. In Zadar (ca. 90 Rad-km entfernt) sollte es einen guten Radladen geben, der sogar meine Nabengangschaltung (Rohloff) vertreibt. Also beschlossen wir dass ich die Kilometer mit defekter Speiche weiter fahre.
Am folgenden Tag saßen wir wieder auf den Rädern. Unsere Sachen packten wir bei leichtem Regen zusammen. Wir saßen keine 10 Minuten im Sattel als uns "IVAN" einholte. Nein, "IVAN" war leider keine russische Campingplatzbekanntschaft, sondern einer der heftigsten Regengüsse die wir je erlebt hatten. Seine Namensherkunft ist einfach zu erklären: "Als er uns einholte passierten wir so eben den Dorfeingang I-V-A-N.
Wir mussten eine Fähre von der Insel Krk nach Cres nehmen die wir genau zur Abfahrt erreichten. Wir wissen es nicht genau, doch "IVAN" schien erst eine Fähre nach uns nach Cres übergesetzt zu haben. Nach 30 Minuten Trocknungszeit holte er uns ein und uns kamen beim Berg hoch fahren kleinere Bäche entgegen.



Ich wollte Danis Schweißperlen fotografieren,
nun waren es Regentropfen.


I-V-A-N


 
Da am nächsten Tag unsere "ELF" gegen Klinsis-Truppe ran musste waren wir in unserer Planung wieder etwas eingeschränkt. Die Fähre hätte am nächsten Tag um 16 Uhr abgelegt, somit konnten wir sie erst am darauf folgenden Tag nehmen. Gegen Abend (direkt zum Essen kochen) kam unser alter, russischer Bekannter wieder rasant vom Himmel gestürzt. Kurz zuvor bot mir ein niederländisches Paar an in ihrem geräumigen Vorzelt zu kochen. Ihr Angebot nahm ich dann auch an und verteilte als "Dankeschön" einen Teil unserer Nudeln mit Tomatensoße in ihrem Vorzelt als ich den Topf vom Kocher nehmen wollte. Trotz dieser grandiosen Vorstellung tranken wir noch einen gemütlichen Wein zusammen.
 
 
Stadt Osor auf Cres
 


Blick vom Zeltplatz
 
Am 3. Vorrundenspieltag der WM ließen wir es ruhig angehen und frühstückten Zwieback mit kalter Milch und Zucker. Wir gammelten am Strand und verbrachten den Fußballabend in einer Pizzeria. Dank Thomas Müller war der Achtelfinaleinzug als Gruppenerster perfekt. Somit hieß es für uns, dass wir weiterhin unsere Schlafmöglichkeiten nach der WM aussuchen müssen. Doch dass haben wir sehr gern gemacht.
 
 
Strandurlaub
 


 
An unserem 31. Reisetag ging es entspannte 26 km bis nach Mali Losinj wo wir erst den sättigensten, fettesten Eisbecher unseres Lebens gegessen haben, Sebastian aus Frankreich kennen lernten und dann auf´s Festland nach Zadar übersetzten. Leider kamen wir erst spät abends in Zadar an und wir fanden nur einen notdürftigen Schlafplatz in einem Industriegebiet.
 
 
französischer Radkollege


Industriegebietscampingplatz
 
In Zadar konnten wir uns Dank des schönen Zeltplatzes früh auf die Suche nach dem Radladen "Ullmann" machen, der eine sehr ansprechende Internetseite hat. Telefonisch hatte ich ihn leider nicht erreichen können, doch die Adresse notierte ich mir. Nach einigem Herumfragen und ca. 1,5 Stunden Suche waren wir in einem Wohngebiet wo uns  Anwohner erzählten dass es den Laden schon seit 6 Jahren nicht mehr gäbe. Wenigstens konnten wir noch einen Blick in die alte Werkstatt werfen (sehr hilfreich).
 
 
 
 
Da dieser Laden ein bisschen außerhalb lag düsten wir wieder zurück in die Stadt und fragten bei 3 weiteren Läden an, die scheinbar lieber komplette Räder verkaufen wollten als einem Reisenden die Speiche zu tauschen und eventuell das Rad zu zentrieren. Einer hatte sich dann doch erbarmt und investierte ganze 3 Minuten seiner kostbaren Zeit, wollte aber auch kein Geld haben. Somit war es nur noch eine von 3 Ersatzspeichen die ich mit genommen hatte.
Wir kamen den Tag über gut voran, hatten eine erfrischende Badepause und später rund 100 km hinter uns. Sebastian begleitete uns den ganzen Tag, war uns jedoch etwas zu aufdringlich und kein Typ mit dem wir uns vorstellen konnten eine längere Zeit zu fahren.  Abends beim Fußball schauen während des Pizzaessens überlegten wir uns wie wir ihn auf eine freundliche Weise wieder los werden können. Wir hofften, dass wenn wir am nächsten Morgen lange liegen blieben, er eventuell schon los ist. Unsere Hoffnung ging in Erfüllung!
 
 




 
Die kroatische Küste war immer wieder eine Augenweide und wir konnten es sehr genießen hier zu fahren. Da noch keine Hauptsaison war hielt sich der Verkehr auch noch in Grenzen.
 
 
Ein Gruß an Gloria & Bennos Tochter



 
 
Leider gab es zwischendurch immer wieder mal hässliche Touristenorte mit denen wir eigentlich gar nix anfangen können. Doch wir landeten mitten in einem. Das Achtelfinalspiel Deutschland-Algerien stand an. Wir waren schlapp, der nächste Ort zu weit und wir hatten keine Zeit mehr. Die Flaniermeile war ca. 4 km lang, eine Bimmelbahn fuhr durch den Ort und man hätte am Strand laufen können ohne den Sand zu berühren da jeder cm zum Liegen ausgenutzt wurde. DOCH --- wir konnten das Spiel in einer Schalke-Bar mit dem Kommentar unseres Torwarttitans  Oli Kahn schauen. Das ist doch was. Das Spiel hat uns ein wenig schwitzen lassen, doch letztendlich ist ja alles gut aus gegangen.
 
 
morgendliches Verweilen im Zelt wegen Regen


 
Mit einem kleinen Kater starteten wir den Radtag. Wir verfuhren uns morgens leider, hatten dafür jedoch einen schönen Ausblick von unserem Frühstücksplatz. Den Rest des Tages lief es sehr gut, fuhren ein Stück ins Landesinnere und konnten auch hier wunderschöne Landschaft bewundern. Unterwegs trafen wir noch einen recht jungen Schweizer Radler, der seinen ebenfalls radreisenden Vater in Albanien besuchen wollte. Er selbst machte nur eine "Probetour", da er im Sommer eine 2 jährige Reise von Feuerland nach Alaska mit seiner Freundin machen möchte. Da er ein wenig schneller unterwegs war trennten sich unsere Wege nach kurzer Zeit wieder. Danach meinten wir beide, dass wir es uns hätten vorstellen können mit ihm ein paar Tage zu radeln; nicht wie mit Sebastian! Pünktlich um 18 Uhr kamen wir in Klek an, setzten uns in eine Bar und schauten Fusi mit Blick auf´s Meer.
 
 



nicht perfekt, doch man bekommt einen Eindruck

geniale Kulisse
 
Nach dem 18-Uhr-Spiel gingen wir unsere Schlafplatzsuche an und wurden in einer Bucht schnell fündig. Wir aßen noch Tomatensalat, den wir mittlerweile dem Kochen von Nudeln vorziehen. Es geht schneller und ist erfrischender, gibt vielleicht leider nicht ganz so viel Power. An unserem 36. Reisetag verließen wir für 10 Kilometer Kroatien und besuchten Bosnien Herzegowina. Wir suchten einen Supermarkt um für´s Frühstück ein zu kaufen. Wir fanden einen, doch hier war die Hölle los. Ich stand mit den  beiden Kakao und dem Orangensaft bestimmt 15 Minuten an der Kasse, da polnische Reisende hier ihre Jahreseinkäufe machten. Vielleicht ist Salz in Polen ein wenig teurer, doch es wird wohl noch erschwinglich sein, so dass man nicht tausende Kilometer entfernt dieses kaufen muss.
 

 
 
Weiter ging es, unter anderem auf Empfehlung meiner Eltern nach Dubrovnik wo wir einen Ruhetag auf dem bisher teuersten Campingplatz einlegten. Wir hätten uns für die 36 € pro Nacht wohl eher ein Zimmer nehmen sollen. Wir stellen immer wieder fest, dass man auf den kleineren, günstigeren Campingplätzen mehr Service bekommt. Oft sind es die kleinen Dinge die den Unterschied machen. Für uns ist eine Sitzgelegenheit schon eine Art Luxus, woran größere Plätze leider oft nicht denken. Die Altstadt von Dubrovnik ist wirklich wunderschön, leider wieder einmal von Touristen überlaufen.
 








 
 
Von Dubrovnik aus fuhren wir bis in´s 60 km entfernte Herceg-Novi nach Montenegro. Heut hatten wir wieder Termindruck, da die Truppe um unseren Oldiestürmer Miro Klose gegen die Equipe Tricolore antreten musste. Wir fanden auf den letzten Drücker eine Bar neben einem Wettbüro. Ein recht lustiger, angetrunkener, redseliger Barbesucher meinte sie seien nicht an Fußball interessiert, sondern nur an den Quoten und dem Geld. Vom Spiel bekamen wir nicht viel mit, außer das schöne und wichtige Kopfballtor von Mats. Wir hatten einen interessanten Abend mit Gesprächen über die deutsche Widervereinigung, den Jugoslawien-Krieg und natürlich auch ein wenig über Fußball. Unser redseliger Freund meinte wir können das Brasilien-Kolumbien-Spiel "in the garden" gucken. Wir dachten an seinen privaten Garten und folgten ihm einfach. "The Garden" war jedoch eine andere Kneipe wo er sich mit alten Schulfreunden traf und wir das Spiel noch auf einem Röhrenfernseher verfolgen konnten. Da er laut sich selbst "King of the bet" ist und wohl an diesem Abend wirklich noch etwas gewonnen hatte gab er uns 4 Bier aus.....super freundlich!!!
 
 






Da ist "King of the bet" mit meinem
Glücksbringerschweißband


Auch in Montenegro fuhren wir die Küste entlang. So touristisch hatten wir es hier nicht eingeschätzt. Die Küste ist voll von Hotelburgen und auf den noch nicht bebauten Grundstücken stehen unfertige Häuser oder es liegt alles voll Müll! Für uns absolut weiterfahrenswert. Wir schliefen auf einem Campingplatz mit dem Wifi-Passwort "love4all". Machte auf uns einen sympathischen Eindruck. Als wir weiter ins Landesinnere in Richtung albanischer Grenze fuhren wurde es unserer Ansicht nach schöner auch wenn wir uns bei 41 Grad durch die Berge kämpfen mussten.

 



 
 
Weiter ging es über die albanische Grenze hinter der wir von bettelnden Kindern empfangen wurden. Man merkte sofort dass dieses Land deutlich ärmer ist als alle die wir zuvor auf dieser Tour bereist hatten. Wir haben überlegt woran man so etwas recht schnell merkt, da man es im ersten Moment nicht genau beschreiben kann. Manchmal ist es der fehlende Bürgersteig, noch mehr Müll der rum fliegt, die Kleidung der Menschen, dass es mehr Kleinbauern gibt und man irgendwo im nirgendwo jemanden trifft der seine Ziegen hütet. 
In der Stadt Shkoder empfingen uns auffällig viele Deutschlandflaggen, was auf gute WM-Guck-Chancen hindeutete. Wir aßen eine Pizza für umgerechnet 2 €.  Weiter fuhren wir auf einer etwas kleineren Straße von derem Zustand wir überrascht waren. Eine "tiptop" asphaltierte Straße. Wir fanden in der Nähe eines Flusslaufes einen Wildcampingplatz. Um uns herum wohnten Schildkröten, Frösche und morgens kamen die schon erwähnten Ziegen mit Hüter.
 
 


Top-Straße für den Eselkarren


Start vom Wildcampingplatz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 

Der Ziegenwecker ging um 7 Uhr und somit kamen wir früh los. Nach einigen Kilometern fanden wir einen kleinen Laden bei dem wir unser Frühstück zu uns nahmen. Die Verkäuferin war sehr nett und wir bekamen von ihr auch Leitungswasser in unsere Trinkflaschen gefüllt. Als wir gerade wieder los wollten kam sie mit 2 Softeis aus ihrem Geschäft und schenkte sie uns. Das war selbst so früh am Morgen schon sehr erfrischend, da es wohl einer der heißesten Tage bisher werden sollte. Wir lernten heute die schöne Seite Albaniens kennen. Dort wo nicht viele Menschen sind ist auch nicht viel Müll. Wir fuhren eine relativ einsame Bergstraße und sobald wir an eine "Kaltgetränkestation" kamen gönnten wir uns auch eines. Am Ende des Tages hatten wir insgesamt 22 Getränke auf dem Zettel. Doch das Ende des Tages wollte nicht so recht kommen. Wir kämpften uns bei der Hitze die Berge hoch und dachten dass wir nach 90 km einen Campingplatz erreichen. Pustekuchen!!! Leider war dieser noch 9 km weiter. Doch wir hatten Glück und es ging von hier fast nur noch bergab. Der Campingplatz war an einer Kirche italienischer Missionare angegliedert. Abends spielte ich mit dem Betreiber und ein paar Jungs aus dem Dorf noch eine Runde Tischtennis und dann fielen wir ins Bett.
 
 
Frühstück

Geschwindigkeitreduzierer



Bär im Käfig an einem Restaurant

"Dani"- Suchbild



Campingplatz an der Kirche

 

 Unser 42. Reisetag - ein historischer Tag. Halbfinale gegen Brasilien.
7:1
nach 29 Minuten schon 5:0.

Stopp, der Reihe nach.... doch es war so unfassbar.

An diesem Tag hatten wir 850 Höhenmeter vor uns, doch es war zum Glück recht bedeckt. Langsam und stetig ging es bergauf. Einige Kinder und ein Mann mittleren Alters bettelten uns an; dabei fühlt man sich  nicht grad wohl. Man macht sich Gedanken über die Ungerechtigkeit und wie unglaublich gut wir es haben einfach ein Jahr ohne arbeiten zu müssen reisen zu können. Für viele Menschen sind solche Vorstellungen glaube ich so weit weg wie für uns der Mond. Für unsere Verhältnisse ist solch eine Reise ganz sicher nicht die luxuriöseste, doch auch wir haben ein Budget von 50 € am Tag für uns beide.
Da wir abends verfolgen mussten was Jogis Elf auf den Rasen zaubert brauchten wir mal wieder eine Unterkunft.  Wir verließen Albanien und reisten in Mazedonien ein. In Debar angekommen brachte uns ein älterer Herr auf dem Rad zu einem "Tankstellenhotel". Dies war mit 6 € pro Person recht günstig, doch wir wollten uns wohl fühlen und fanden ein schickes Hotel für 40 €. Wir kauften noch alles Mögliche ein, zogen unser Trikot an und freuten uns auf das Halbfinale. Ich glaube jeder der dieses Spiel gesehen hat konnte es nicht so ganz fassen. Es machte einfach Spaß zu zusehen. Glücklich schliefen wir ein!!!

angenehmer Tankstellenname

Flagge Albaniens




Bergdorf in Albanien


unser Halbfinale-Hotelzimmer

Wir wachten noch mit einem Grinsen im Gesicht auf und setzten uns einfach an den Frühstückstisch und wurden bedient. Es gab ein leckeres Frühstück mit Omlet, Tomaten und Schafkäse. Dann radelten wir durch schöne, sehr einsame mazedonische Natur bis kurz hinter den Ort Struga. Wir hatten schon im Internet nach einem Campingplatz Ausschau gehalten, da das 2. Halbfinale anstand. An diesem Platz angekommen begrüßte uns ein sehr freundlicher junger Mazedonier, empfahl uns einen Schattenplatz und brachte uns nach unserer Zusage (dass wir bleiben) noch einen Schnaps. Dieser Platz war kein Luxusplatz, doch einer den wir liebten. Er war klein, sauber, man hatte SITZGELEGENHEITEN, wir kannten nach 20 Minuten jeden auf dem Platz und es war ein offener, gastfreundlicher, herzlicher Besitzer. Unsere neuen Nachbarn waren 3 junge Polen (mit Auto und Zelt),  ein älteres deutsches Ehepaar aus Karlsruhe (Wohnwagen), eine niederländische 74 jährige Frau (die in ihrem T4 Bus auf der Ladefläche schlief und kein Englisch oder eine andere Sprache sprach) und ein motorradreisendes, junges, australisch-puertoricanisches Paar die auf dem Weg von London nach Nepal waren. Abends schauten wir noch mit Jan & Nicole (Motorradpaar) und der Niederländerin die Niederlage ihres Landes an, was sie nicht sonderlich störte.
Spontan legten wir hier einen Ruhetag ein um unsere Räder auf Vordermann zu bringen. Bei Dani war ein Kettenwechsel nötig und meine musste gespannt werden. Nach einem kleinen Verwirrspiel welche Ersatzkette zu welchem Rad gehört funktionierte am Ende wieder alles.

Stausee in Mazedonien

scheinbar jahrelang nicht angerührte unfertige Häuser;
immer wieder zu sehen

Jan und Nicole

der schöne Campingplatz
Als wir uns wieder auf den Weg machten die letzten Kilometer durch Mazedonien zurück zu legen um erneut in Albanien ein zu reisen regnete es. Diesmal waren die Temperaturen jedoch niedriger als noch bei IVAN und wir zogen zum ersten Mal auf der ganzen Tour unsere Regenjacken an. Die albanischen Straßen waren äußerst schlecht und mit dem Regen zusammen schon eher Sand-Dreck-Matsche. Wir fuhren Straßen die vielleicht vor uns noch kein Tourist gefahren ist und die Kinder liefen uns interessiert hinterher. Später kaufte ich bei einer älteren Dame Tomaten und Dani hatte das Gefühl sie wolle mich gleich umarmen. Ein sehr  herzliche Frau bei der man wieder gemerkt hat das es keine gemeinsame Sprache im eigentlichen Sinne braucht um viel aus zu drücken. Abends bauten wir unser Zelt zwischen einigen Apfelbäumen auf.


regengeschützter Platz unter Bäumen

Obststand



hinterher laufende Kinder

Kutscher mit Handy am rum daddeln


Apfelbaum Zeltplatz

sollte sich die Albrecht-Sippe mal überlegen
 
Morgens kam der Apfelbauer vorbei und zuerst denkt man er wird bestimmt meckern. Doch wir grüßten freundlich und er fragte wo wir her kämen. Wenn man zu diesen Tagen erwähnt dass man aus Deutschland kommt fallen immer gleich viele Namen von Nationalspielern und das Wort "Football". Er war sehr freundlich und wünschte uns bestimmt noch eine gute Reise. Wir verließen Albanien und waren nun in Griechenland angekommen. Hier wurden wir mit einer sehr neuen nicht genutzten Autobahn empfangen. Ausweichen konnten wir dieser nicht, fühlten uns hier aber deutlich sicherer als auf so manch anderer Straße. An einem Supermarkt fragten wir nach dem Weg, doch anstatt ihn uns zu erklären sollte ich mich mit ins Auto setzen und der Mann zeigte ihn mir. Ganz ehrlich hätten wir den Weg mit griechischer Beschreibung auch nicht gefunden.
 Für das vorletzte WM-Spiel gab es noch einmal ein Hotelzimmer, da hier kein Campingplatz auf zu treiben war. In einem Supermarkt vergaßen wir unser Wechselgeld (10€) und die Kassiererin kam uns ca. 200m hinterher gerannt um es uns zu geben.
 
 

die existierte nicht mehr


Orientierung wird etwas schwieriger

Wir auf der autoleeren Autobahn

um Dani zu überholen musste ich ordungs-
gemäß auf die linke Spur
 
Dass wir an unserem 47. Reisetag ein Unterkunft benötigen war seit dem Halbfinale klar. Der Norden Griechenlands ist nun wirklich nicht dicht besiedelt, somit mussten wir uns gut erkundigen wo wir schlafen und gucken können. Dass im 40 km entfernten Grevena die Möglichkeit besteht wussten wir, doch ein Stückchen weiter wären wir auch noch gerne gefahren. In der Stadt fragten wir einen zufällig deutsch sprechenden Einheimischen, doch er meinte die kommenden Orte seien alle nur Straßendörfer ohne Unterkunftsmöglichkeit. Somit war die Entscheidung gefallen dass das Tagesziel erreicht ist! Durch eine kleine Nachfrage auf Rabatt sank der Hotelpreis um 20 %. Wir schlenderten noch durch die Stadt und versuchten den schnellsten Fernseher ausfindig zu machen was uns letztendlich leider nicht geglückt war. Doch wir fanden einen netten Imbiss bei dem wir das FINALE gebannt verfolgten. Die Griechen waren leider in der Masse eher nicht für Deutschland. Doch die Töchter der Imbissbesitzerin konnten wir dank unserer Deutschlandschminke überzeugen. Das packende Finale entschied Mario Götze zum Glück vor dem Elfmeterkrimi. Mega genial dass die Jungs sich nun endlich mal mit dem Titel belohnt haben.
Abends im Hotel angekommen dachte ich es hätte nochmal an unserer Tür geklopft und machte auf. Doch es hatte an der gegenüberliegenden Tür geklopft. Das vor mir stehende serbische Pärchen fragte mich aber ohne zu zögern ob ich/wir nicht Lust hätten noch einen Drink mit ihnen und ihren Freunden zu trinken, da sie sich soeben verlobt hätten. Obwohl wir ganz sicher schon genug getrunken hatten verbrachten wir noch 2 lustige Stunden mit den Serben in einer Bar.
 
 
 


wir mit den neuen Deutschland-Fans zumindest für 120 Minuten


argentinische Trauer

da ist das Ding


 
Der folgende Tag war von einem weltmeisterlichen Kater geprägt. Doch selbst die verkaterten
Beine brachten uns die Berge hoch. An solch einem Tag zu Hause wären wir ganz sicher im Bett liegen geblieben. Wir trafen zufällig auf einen Campingplatz mit Pool zu dem wir nicht "Nein" sagen konnten. Leider kamen bei mir krasse Kopfschmerzen auf und ich verschwand zeitig mit Schmerztablette im Magen im Zelt.
 
brauchte man hier nun wirklich nicht



Stadt und Felsen namens "Meteora"

großer, verlassenen Einkaufs- und Kinokomplex

Zaziki, Salat, Brot ---- was will man mehr


kleines "Slum" vor der Stadt Lamia
Durch einige Einheimische und das was wir sahen bekamen wir mit, dass die finanzielle Krise hier seit 5 Jahren viel verändert hat. Der inländische Tourismus hat stark nach gelassen. Ein Radfahrer von dem ich gleich noch berichte meinte, es gäbe seit ein paar Jahren mehr Leute die auf´s Rad umgestiegen sind, da sie sich nichts anderes leisten können. Dieses kleine Slum brachte uns weiter zum nach denken. Doch hier sah es unserer Meinung nach so aus, dass hier eher Flüchtlinge, keine Griechen hausten.
An unserem 50. Reisetag wurden wir mal wieder  von einem Ziegenwecker geweckt. Es war ein warmer Tag mit vielen Höhenmetern bei denen wir gut ins Schwitzen kamen. Abends rollten wir lange bergab nach Lamia. Dort gab es eine leckere Pita mit Coke. Wir wollten noch ein Stück aus der Stadt um uns etwas zum Schlafen zu suchen. Plötzlich schleifte etwas an meinem Vorderrad. Passend dazu fing es an zu regnen und wir stellten uns auf einem Hof unter ein Dach. Wahrscheinlich war es nur der nicht ganz rund laufende Mantel der an einem Teil der Bremse geschliffen hat. Nach Radausbau, Luft aus dem Reifen und umgekehrt schien das Problem halbwegs beseitigt zu sein. Gegenüber an der Tankstelle wollte wir noch Luft aus dem Kompressor nehmen als uns ein Herr aus der Nachbarwerkstatt ansprach. Er konnte deutsch und meinte das der Kompressor nicht funktioniert. Wir durften seinen benutzen. Er erzählte uns, dass er Unfallwagen aus Deutschland importiert, diese dann in Griechenland verkauft, 2 Onkel von ihm in Deutschland leben und er immer fleißig deutsch lernt. In seiner Werkstatt läuft immer Radio Harmonie (soll deutsch sein) und seine Mitarbeiter werden als Wixer beschimpft. Nette Begegnung!
Wir fanden einen genialen Zeltplatz mit Sanitäranlagen....die wir dringend benötigten; nach 3 Tagen ohne Dusche mit viel Schweiß.
 



Sanitäranlagen



so sieht ein Ziegenwecker aus

 
Morgens als wir los wollten sahen wir dass mein gestern Probleme machender Vorderreifen platt war. Die Lochsuche war ohne Erfolg. Also wurde er wieder eingebaut und aufgepumpt. Zum Glück verlor er keine Luft mehr, doch kurios war es schon. Nun konnten wir in unseren kilometerreichsten Tag starten. Anfangs ging es 2 Stunden lang eine einsame Straße berghoch (uns überholte ein LKW). Später war die Straße recht eben und es ging viel geradeaus. Nach 33 km machten wir eine Trinkpause an einer Tankstelle. Dani meinte: "Wenn wir jetzt noch 90 km Fahren, dann können wir es morgen bis Athen schaffen!" Wir haben beide darüber gelacht, da es schon 14:30 und sehr warm war. Naja, doch wir fuhren letztendlich noch 77 km und abends standen somit 110 km auf dem Tacho, die wir in 6:40 Std. zurück gelegt hatten.
Auch wenn man ein Jahr Zeit hat wie wir, hat man große Lust auf "ankommen". Man kann es nicht genau sagen was einen antreibt. Vielleicht ist es die Dusche die in Aussicht ist, vielleicht das Gefühl etwas geschafft, abgeschlossen zu haben. Ob man einen Tag schneller in Athen ist, oder 4 Tage später ankommt ist eigentlich unwichtig. Doch wir hatten Bock an zu kommen, aus welchen Gründen auch immer.
 
Blumenkäfer an einer Gärtnerei


Zeltplatz nah an der Straße

mehr gab es leider nicht für Danis Vase
An unserem 52. Reisetag sollten wir wirklich Athen erreichen. In Thiva machten wir gemütlich Frühstück und schauten uns im Netz nochmal den Weg nach Athen an, wie wir am Besten zum Campingplatz kommen. Auf einmal war die Idee da nicht über die Hauptstraßen rein zu fahren, sondern von Norden aus über eine kleinere Straße. Den Weg zu finden gestaltete sich nicht ganz einfach. In einem Dorf fragten wir nach dem Weg und man wollte uns 10 km zurück schicken. Wir vertrauten auf unser Gespür und fuhren weiter. Im nächsten Ort fragten wir erneut und ein Mann fuhr 500m mit seinem Toyota Hilux vorweg, wir hinterher. Ohne ihn hätten wir den Weg definitiv nicht gefunden...kein Schild, eine schlechter Feldweg zwischen den Ackern her. Von nun an fanden wir den Weg fast perfekt bis zum Campingplatz. Zwischendurch hatten wir noch eine angenehme Begegnung mit einem jungen Griechen der mit seiner Familie eine Tankstelle betreibt. Er kümmerte sich um uns, wies uns darauf hin, dass wir noch Trinkwasser benötigen und lud uns zum Essen ein was wir dankend ablehnten. Es schien eine super freundliche Familie zu sein. Richtung Athen fuhren wir sehr viel bergab und landeten mitten im Gewusel. Wir sprachen den einzigen zu sehenden Radfahrer an. Ihn fragten wir ob er uns den Weg zum Stadtteil Peristeri weisen könnte. Letztendlich fuhren wir 15 Minuten quer durch Athen hinter ihm her. Den weiteren Weg wiesen uns ein paar Männer an einer Tankstelle. Wir mussten nur noch einmal abbiegen und sahen dann schon das Campingplatzschild. Perfekt!!!
 

Frühstücksbuffet

kurioser Schilderwald in eingezäuntem Gelände

Weg nach Athen





Ankommen-Bier in Athen
 
Die Campingplatz-Tussi war leider sehr unfreundlich, es war sau laut (6-spurige Straße nebenan) und der Campingplatz war auch nicht der günstigste. Wir wussten dass wir hier nicht lang verweilen möchten. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und wollten ein Päckchen welches uns meine Eltern geschickt haben bei der Post abholen und Sachen (Wanderschuhe, Kartenmaterial) die wir nicht weiter mit schleppen wollten zurück nach Deutschland schicken. Das uns zugesendete Paket war wie fast schon erwartet nirgendswo auf zu finden. Unser Paket wurden wir dann wenigsten für stolze 38 € los. Es gab einen heftigen Wolkenbruch und es rannen Flüsse durch die Stadt. Ein Mann meinte es habe seit 4 Monaten nicht mehr geregnet. Als wieder die Sonne schien wanderten wir um die Akropolis rum und noch durch ein paar schöne Gassen im Stadtteil Plaka. Wir fanden heraus, dass am nächsten Morgen um 7:30 Uhr eine Fähre zu der von uns auserkorenen Insel Milos fährt. Wir suchten den Weg zum Hafen von Piräus raus und stellten uns das erste Mal in diesem Urlaub einen Wecker...und dann auch noch auf 4 Uhr! Alles hat morgens bestens geklappt und nun verweilen wir in dem doch sehr touristischem, aber ruhigen Fischerdorf Pollonia.
 
die Socke hat eher schlapp gemacht als wir

auf der Suche nach einem passenden Versandkarton

Wolkenbruch

Sightseeing

irgenwo dort ist die Akropolis




Ortschild Pollonia --, nun wussten wir dass
wir definitiv richtig sind
 
 
Link zu unserer bisher gefahrenen: Route
 
 
KM gesamt: 3345
Zeit auf dem Sattel: 216 Stunden
Höhenmeter: 19169