Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Montag, 22. Juni 2015

Nach 350 Tagen "Go east", kamen 2 Tage "Go West"

Da sind wir wieder!
Nun aus dem uns so vertrauten Deutschland nach unglaublichen 11 1/2 Monaten in den unterschiedlichsten Ländern, Kulturen und Klimazonen.
 
Ja, was sollen wir sagen. Es wird wohl noch eine Weile dauern bis wir wirklich begreifen was wir alles erleben durften, an wie viel verschiedenen Orten wir waren und wie viele Kilometer wir auf unseren Drahteseln verbracht haben.
 
Doch ein paar Dinge wissen wir schon ganz genau und haben sie schon 100 % ig begriffen.
Auf solch einer Reise merkt man wer einem am nächsten steht. Es ist eindeutig die Familie. Auf dieser Reise wurde es uns noch deutlicher als es uns eh schon war. Denn wen ruft man regelmäßig an, wer macht sich am meisten Sorgen? Es waren immer unsere Eltern! Ihnen möchten wir natürlich für jegliche organisatorische, sowie auch psychologische Unterstützung DANKE sagen.
 
 
Was macht eine Reise so einzigartig?
 
 Das sind die vielen gastfreundlichen Menschen in all diesen fernen Ländern, die uns bei der Orientierung halfen, uns Essen schenkten, uns in ihren Autos von A nach B mit nahmen, uns zu sich nach Hause einluden und uns große Einblicke in fremde Kulturen gewährten. All diesen Menschen würden wir am liebsten noch einmal persönlich DANKE sagen, denn dass was einem da draußen widerfährt ist unglaublich. Das Verhalten der Menschen hat mit der politischen Situationen eines Landes einfach nichts zu tun. Wenn wir in Deutschland auch nur ein zehntel der iranischen Gastfreundschaft in uns tragen würden, dann wäre das schon viel.
Auf dieser Reise bekamen wir in Läden unsere Einkäufe geschenkt, "mussten" in fremden Ehebetten schlafen, durften samt Räder mit einem Kamel auf einem Pick-Up mitfahren, und wurden von einem Iraner von der Straße aufgelesen und verbrachten 4 wundervolle Tage mit ihm und seinen Freunden. All diese Erlebnisse können wir euch schildern, ihr werdet vielleicht sagen: "Krass, Unglaublich, wie schön!", doch sie selbst erlebt zu haben ist ein großartiges Gefühl, was man auch nicht mit 100 Worten oder Bildern beschreiben kann, man muss es erleben.

unser LEBENSRETTER in der Wüste im Oman
 


freundliche Einladung die wir ablehnten

Geschenke aus einem ärmlichen Dorf

wir mir mit den Kids einer uns einladenden Familie im Iran

Farshad auf dem Dach --- er nahm uns für 4 Tage einfach mit

 



Vielleicht kann ich noch versuchen ein paar klassische Fragen zu beantworten.


Wie kommt man überhaupt auf die Idee solch eine Reise zu machen?

Den Traum einer langen Radreise hatte ich schon lange in mir, vielleicht seit ca. 10 Jahren. Meine Radlerkarriere fing mit 17 Jahren an. Damals düsten wir vom Bodensee bis nach Gummersbach. Weitere Touren durch Norwegen und Deutschland folgten. Dann machte ich meine erste größere Solotour über 7 Wochen vom Süden Norwegens bis in die Nähe des Nordkaps. 2 jahre später fuhr ich die komplette Donau entlang  und weitere 3 Jahre danach brach ich 2012 für 5 Monate nach Südamerika auf. Spätestens dort habe ich gemerkt, dass Radreisen süchtig macht. Und die Dani hatte auch schon immer den Traum lange zu Reisen. Ob dies nun unbedingt mit dem Rad passieren muss, dabei war sie sich noch unsicher. Dank der schönen Erlebnisse in Südamerika konnte ich sie überzeugen. Und nun bereut sie wohl keine Minute unserer Reise!
 
 
Wie ist es euch gesundheitlich auf der Reise ergangen?
 
Wir sind extrem glücklich keinen schlimmeren Erkrankungen gehabt zu haben. In vielen Ländern ist die medizinische Versorgung bedeutend schlechter als in Deutschland! Jeder von uns hatte lediglich 5 Tage Magen-Darm in der Osttürkei, ich 5 Tage tropisches Fieber in Thailand und noch eine Nagelbettentzündung in Laos (selbst operiert, nicht schön)! Doch das war grob gesagt schon alles. Teu, teu, teu, nächstes mal bitte wieder so!

in Horasan in der Osttürkei

Nagelbettentzündung.... man achte auf meinen Brustschweiß


 
 









Haben eure Räder alles gut mit gemacht?
 
Im Grunde schon. Ich hatte zwar 10 Speichenbrüche (9 Ersatzspeichen hatte ich dabei) und einen Bremsenausfall  an meinem Rad, Dani einen Schalthebelausfall, doch das war es dann auch schon. Von der unglaublichen Menge an Platten wollen wir mal nicht reden. Es waren ganze 3 insgesamt! Ein riesen DANKESCHÖN geht an die Firma Schwalbe!


Platten im Iran

Danis erster Platten in Neuseeland nach 15159 km

 
 









Hattet ihr irgendwo Angst, negative Begegnungen?!
 
Im Grunde sind wir völlig angstfrei unterwegs gewesen. In der Osttürkei hatten wir jedoch 3 Situationen mit Steine werfenden Jungs und im Iran ist es aus Missachtung  der kulturellen Regeln meinerseits zu einem Stockschlag auf meinen Arm gekommen. Ansonsten haben wir uns überall sicher gefühlt. Nun fallen mir doch noch 2 Situationen ein in denen wir Angst hatten. Und zwar beim Achtelfinalspiel Deutschland gegen Algerien, und vor den thailändischen Bergen!

das Achtelfinalspiel

die thailändischen Berge

 
 
Welche Länder fandet ihr am schönsten?
 
Wir werden immer und immer wieder vom Iran berichten. Es ist das gastfreundlichste Land, dass wir je bereist haben. Hinzu kommt, dass der Ruf des Landes durch die politische Stellung im völligen Gegensatz zu dem Handeln der Bevölkerung steht.
Weiterhin ist Myanmar eines der interessantesten Länder gewesen. Es war wohl das ärmste Land. In solch einem Land merkt man jedoch, dass Wohlstand und Zufriedenheit nicht wirklich im Zusammenhang stehen.
Doch wenn wir von dem "schönsten" Land sprechen, dann war es wohl Neuseeland. Die Natur ist einfach nur herrlich und die Bevölkerungsdichte sehr angenehm.

bei dieser Familie schliefen wir im Ehebett (Iran)

viele lachende Gesichter in Myanmar

ebenfalls in Myanmar

wunderschöne Natur Neuseelands bei Queenstown
Ostküste Neuseelands



 
 
Wie viel Geld habt ihr ausgegeben?!
 
Aufgrund meiner ersten längeren Reise (5 Monate) in Südamerika haben wir unsere Berechnungen aufgestellt. Auch jetzt kamen wir mit 800 € pro Person pro Monat hin. Davon wurde alles bezahlt, von Unterkünften über Fährfahrten bis hin zu unseren 3 Flügen. In Deutschland haben wir unsere Fixkosten so weit runter geschraubt wie es ging. Die Wohnung wurde untervermietet, Versicherungen gestundet, nur die Mindestbeiträge wurden bezahlt, mein Auto zu einem Plus-Minus-Null-Tarif an einen Freund verliehen.


 
 
Wie konntet ihr ein Jahr frei nehmen?
 
Da ich im Beamtentum bin konnte ich ein sogenanntes Sabbatjahr  nehmen. Ein Jahr vor der Reise verzichtete ich auf die Hälfte meiner Besoldung trotz Vollzeitstelle, in dem freien Jahr bekam ich die andere Hälfte, auf die ich zuvor verzichtet hatte. Da Danis Arbeitgeber leider nicht so entgegenkommend war musste sie kündigen und vorher das benötigte Geld ansparen.
 

 
 
Wo wart ihr denn überhaupt? Wie lange und wie viele Kilometer habt ihr dort gemacht?

 
Deutschland: 26 Tage --- 1088 km --- 2900 Höhenmeter --- 29 € pro Tag

Österreich: 6 Tage --- 420 km --- 3100 Höhenmeter --- 41 € pro Tag

Slowenien: 2 Tage --- 145 km --- 1300 Höhenmeter --- 30 € pro Tag

Kroatien: 12 Tage --- 576 km --- 3900 Höhenmeter --- 47 € pro Tag

Bosnien: 30 Minuten --- 10 km --- 0 Höhenmeter --- 5 €

Montenegro: 2 Tage --- 123 km --- 900 Höhenmeter --- 45 € pro Tag

Albanien: 3 Tage --- 256 km --- 2000 Höhenmeter --- 35 € pro Tag

Mazedonien: 3 Tage --- 150 km --- 1000 Höhenmeter --- 20 € pro Tag

Griechenland: 15 Tage --- 600 km --- 4200 Höhenmeter --- 73 € pro Tag

Türkei: 49 Tage --- 2021 km --- 14500 Höhenmeter --- 36 € pro Tag

Iran: 47 Tage --- 2129 km --- 16600 Höhenmeter --- 24 € pro Tag

VAE: 4 Tage --- 206 km --- 700 Höhenmeter --- 56 € pro Tag

Oman: 27 Tage --- 1446 km --- 5300 Höhenmeter --- 39 € pro Tag

Myanmar: 22 Tage --- 926 km --- 1700 Höhenmeter --- 34 € pro Tag

Nordthailand: 21 Tage --- 907 km --- 10100 Höhenmeter --- 28 € pro Tag

Laos: 11 Tage --- 465 km --- 3600 Höhenmeter --- 44 € pro Tag

Südthailand: 21 Tage --- 1360 km --- 800 Höhenmeter --- 37 € pro Tag

Malaysia: 30 Tage --- 1318 km --- 3900 Höhenmeter --- 63 € pro Tag

Singapur: 5 Tage --- 0 km  & 0 Höhenmeter erfasst --- 79 € pro Tag

Neuseeland: 46 Tage -- 2245 km --- 13052 Höhenmeter --- 67 € pro Tag


Hier nochmal der Link zu unserer ROUTE

 
 
Kleine Statistik gefällig?


Tag mit den meisten Kilometern: 129 km in Malaysia

Tag mit der längsten Fahrzeit: 7:50 Std. in Neuseeland

Tag mit den meisten Höhenmetern: 1912 m in Laos

Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h in Neuseeland

Wie oft bauten wir unser Zelt auf und ab: 107 x

Übernachtung bei Einheimischen: 13 x

Wie oft aßen wir Nudeln: 87 x

an 58 % aller Tage saßen wir auf den Rädern

für 1/3 unserer Übernachtungen zahlten wir nichts

Höchste Durchschnittsgeschwindigkeit: 20,8 km/h in Neuseeland am letzten Tag


So wurde in Kroatien auf dem Camping-
platz Statistik geführt und Blog geschrieben


Wie ihr hier nach zählen könnt reisten wir durch 19 Länder in 350 Tagen. Wir fuhren fast 16400 km, saßen 1030 Stunden im Sattel und machten dabei fast 90.000 Höhenmeter. Wir begegneten Menschen verschiedenster Religionen, Kulturen und Denkweisen. Vor allem in den muslimischen Ländern und Regionen wurden wir mit offenen Armen und unglaublicher Gastfreundschaft empfangen. Geht raus und erlebt die Welt wie sie wirklich ist und lasst euch nicht zu sehr von Medien und Erzählungen aus 3.Hand verunsichern. Der Mensch verlangt nach Harmonie und ist grundsätzlich erst einmal ein freundliches Lebewesen, dies ist auf der ganzen Welt so. Doch jeder muss seine eigene Grenze natürlich selbst setzen. Wir würden zum Beispiel nicht freiwillig in Krisen- oder Kriegsgebiete reisen. Andere Radreisende machen auch davor nicht halt.

Tja, das war es nun. Ich weiß, dass einige unseren Blog inhaliert haben, sie sich in viele Situationen hinein versetzten konnten und oft mitgefühlt haben. Die Zeit ist vorerst vorbei. Doch auch für uns war es schön von unseren Erlebnissen berichten zu können und das ein oder andere Feedback zu bekommen. Die schon öfters gestellte Frage, ob wir ein Buch verfassen, müssen wir verneinen. Dafür reicht die Schreibkunst nicht aus und zudem ist der Markt schon sehr gesättigt. Doch ich habe mir vor genommen diesen Blog auch mit kleineren Reiseerlebnissen zu füllen.
Also schaut einfach mal wieder hier vorbei.

Zu guter Letzt möchte ich euch noch einmal auf unsere Spendenaktion bei Amnesty hin weisen. Seht es vielleicht als eine kleine Gebühr an, die ihr für das Lesen dieses Blogs entrichtet. Wir würden uns sehr über Spenden freuen, denn jeder € steht für mehr MENSCHENRECHTE und mehr DEMOKRATIE.

Vielen Dank für eure Unterstützung!!!

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