Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Samstag, 13. Dezember 2014

Wadi Bani Awf & unser radfahrender Engel Lukas

typisch omanische Boote - Dhaus - im Hafen von Masirah
An unserem 183. Reisetag verließen wir die Insel Masirah. Diesmal nahmen wir die günstigere, langsamere Fähre, von der wir auf der Hinfahrt noch nichts wussten. Sie war für uns als Radfahrer sogar umsonst, brauchte aber 1,5 Stunden, anstatt 45 Minuten.
Innerhalb der nächsten 4 Tage fuhren wir die sehr einsame, karge Strecke südlich und westlich entlang der Wahiba. Auf diesen 370 Kilometern hatten wir viel mit dem Wind zu kämpfen, meist hatten wir Gegenwind. Am ersten Abend schlossen wir nur unser Fliegennetz vom Zelt, bis ein kleiner Sturm aufkam und uns einigen Sand ins Zelt wehte.
Auch wenn es vielleicht ein etwas langweiligeres Stück war, entschädigten die Begegnungen mit den Menschen dafür. Gordon & Natalie kamen uns entgegen, drehten und stoppten vor uns. Sie fragten nach unserem Wohlbefinden und ob sie uns irgendwie weiter helfen können. Wir lehnten dankend ab, doch quatschten noch 15 Minuten mit den beiden. Zum Ende des Gesprächs fragten sie erneut ob sie uns irgendetwas gutes tun können. Ich sprach Dani und mir aus der Seele und meinte spaßeshalber: “Wenn ihr eine kalte Pepsi habt würde ich sie nehmen!“ 10 Sekunden später hatten wir 2 kalte Pepsi in der Hand. Für uns das beste Geschenk dass man uns auf dem Rad, in der Hitze machen kann.


Thanks a lot for the Pepsi
Abends am Zeltplatz angekommen, gesellte sich noch ein omanischer Polizist zu uns, der gerade Feierabend hatte. Er packte seinen Klappstuhl aus und setzte sich. Wir sprachen mit ihm über Standardthemen wie Fußball, Kinder und Hitler. Wir aßen, den von ihm mitgebrachten, „Dattelkuchen“, der wirklich mächtig war. Nach einer halben Stunde verabschiedete er sich und fuhr davon.
Am 2. Tag stoppte ein Omani und gab uns 2 eiskalte Wasserflaschen, am 3. Tag hielt eine chinesische Familie an und reichte noch vor der Begrüßung 2 gekühlte Softdrinks aus dem Fenster. Zudem gab es noch Bonbons und eine Banane. Alle die wir in diesen Tagen trafen schienen genau zu wissen was Radfahrer in solch einer Gegend „brauchen“! KALTE GETRÄNKE! Nach diesen 4 Tagen erreichten wir, vom Wind und den vielen Kilometern, recht erschöpft, die Stadt Nizwa.
 

chinesische Geschenke

Wassertrucks am Wasserturm

Warnungen bei Wadis, die die Straße queren

mit Markierungspfeilern

 
An unserem 187. Reisetag machten wir uns auf den Weg ins Wadi Bani Awf. Unser Reiseführer schreibt zu dieser Strecke, dass es nur mit einem Allradwagen und gewisser Erfahrung in solchem Gelände, zu befahren ist. Wir trafen auf der Fähre von Bandar Abbas nach Sharjah einen deutschen der schon viel im Oman mit seinem Defender unterwegs war. Er gab uns den Tipp, von Norden aus in das Wadi zu fahren, da der Aufstieg dann asphaltiert und der Abstieg unbefestigt ist. Wir folgten seinem Vorschlag. Nach 55 km war der Fuß des Berges erreicht und es ging mit Steigungen von 8-12 % den Berg hoch. Selbst auf Asphalt hat man mit diesen Steigungen schon zu kämpfen. Wir fuhren mit 4 km/h in Schlangenlinien den Berg hoch, damit wir immer schräg zum Berg fahren und somit sich die Steigung ein wenig reduziert.
Chris, ein Motorradfahrer aus den USA schenkte uns eine Wasserflasche und 2 Donuts. Währenddessen wir mit ihm quatschen ging ein älterer Omani in Schlappen und mit Stock an uns vorbei. Wir setzten unsere Fahrt fort und überholten den Mann auf einem relativ ebenen Stück. Danach ging es wieder steil bergauf und wer kam uns von hinten immer näher?! Der Mann machte so lange, große Schritte und wir waren scheinbar wirklich extrem langsam, dass er uns sogar überholte. Nicht zu fassen!
Chris aus den USA

der rasende, alte Mann
Unser Lager schlugen wir an einer Kurve nahe der Straße auf. In der Dämmerung stoppte ein omanisches Paar und gab uns einen ganzen Dattelkuchen. Nach der Geschenkübergabe waren sie gleich wieder verschwunden und ich stand mit dem, für 2 Personen etwas überdimensionierten, Dattelkuchen leicht verdutzt da.
Am nächsten Morgen schafften wir die letzten 400 Höhenmeter zur Passhöhe recht zügig und trafen zum Glück ein englisches Paar, mit denen wir den Kuchen teilen konnten. Die beiden machten uns noch einen Tee und wir verbrachten fast eine Stunde zusammen. Sie fuhren auch durchs Wadi Bani Awf, jedoch mit einem Geländewagen.
endlich mal wieder Blumen in der Vase

die nette britische Begegnung
Wir tuckerten weiter und waren von Kurve zu Kurve immer froher dieses Wadi, aus nördlicher Richtung kommend, zu fahren. Die Piste führte über lose Steine und Sand, steil bergab. Wir hatten unsere Bremsenhebel voll durch gezogen, die Reifen blockierten. Viel steiler hätte es auch bergab nicht sein dürfen. Eigentlich denkt man, dass man bergab eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht, unsere war mit 8 km/h nicht so der Hammer. 2 weitere Male trafen wir das englische Paar, das uns anfeuerte und uns zu rief, dass wir gute Arbeit verrichten. Leider ging es nicht die ganze Zeit bergab, sondern mit knackigen Steigungen kleinere Berge hoch. Der Untergrund bestand die obersten 10 cm teilweise nur aus Puderzuckersand. So ist wohl die beste Beschreibung dieses weichen Sandzeugs! Auf diesem Untergrund lässt der Grip recht schnell zu wünschen übrig und es ging mit vereinten Kräften schiebend die Hügel rauf.
der Einstieg in die unwegsame Piste
 
Suchbild im Wadi Bani Awf


Franzosen sind noch bekloppter...
die beiden waren grad ´ne Runde klettern

kleine Wadidurchquerung

steil bergauf, am Rande des machbaren

einer der schönsten Ausblicke
wer das Wadi Bani Awf liebt, der schiebt

kuriose Kilometerangaben


Doch für diese Anstrengung wurden wir wirklich belohnt. Es gab immer wieder geniale Ausblicke in die Gebirgswelt und es wurde uns mal wieder klar, wie klein der Mensch auf dieser Welt ist. Wir wurden zu echten Wadi Bani Awf – Fans! Als wir die Asphaltstraße erreichten, kamen wir auf einen Weg den wir schon kannten. Es war die Strecke von Rustaq nach Seeb, die wir 2 Wochen zuvor schon einmal gefahren sind. Wir wussten, dass sich in dem 8 km entfernten Ort Awabi ein schöner, grüner Park mit Toiletten befindet. Diesen steuerten wir nach der doch sehr staubigen Angelegenheit an. Er war perfekt, da wir hier uns und unsere Räder ein wenig waschen konnten.
Park in Awabi
 Am nächsten Morgen wollten wir wieder einmal eine andere Fortbewegungsart nutzen. Da wir, wie schon erwähnt, diese Strecke in Richtung Flughafen schon kannten, wollten wir einen Pickup für uns und unsere Räder finden. Dies gelang nach nicht einmal 20 Minuten. Damit hatten wir so ungefähr gerechnet. Doch womit wir nicht gerechnet haben…dieser nette Omani mit seinen 2 indischen Begleitern ließ sich zum Flughafen bringen. Unglaublich was für ein Glück wir mal wieder hatten!
perfekte Pickup Fahrt
Am Flughafen angekommen galt es 2 Dinge zu organisieren. Zuerst einen Mietwagen besorgen und dann einen Platz für unsere Räder finden. Eigentlich hatten wir den Plan die Drahtesel bei der Mietwagenfirma zu deponieren, dieser Plan scheiterte, da angeblich nirgendwo ein Platz für 2 Räder ist. Zum Glück fanden wir einen Aufbewahrungsservice, der mit 40 € die Woche nun leider kein Schnäppchen war. Das Mieten eines kleinen Gefährtes war in der Generation des Internets mal wieder kurios. Ich fragte am Schalter nach den Konditionen. Wir wollten  ein kleines Auto zum Preis von 20-25 € mit unbegrenzten Kilometern. Am Schalter sagte man mir, dass es unbegrenzte Kilometer nur bei online-Buchungen gibt. Somit standen wir direkt vor dem Mann der uns dieses Auto vermieten wollte, buchten jedoch online und gingen nach einer Stunde wieder zum Schalter.
 
 Ein paar Minuten später saßen wir in einem Mazda 2, der die nächste Woche als unser Haus fungierte. Eine genaue Route gab es nicht, erstmal hatten wir einfach Lust, mit einer kleinen Fußbewegung, ganz schnell, ganz viele Kilometer hinter uns zu bringen….. und das auch noch ohne zu schwitzen! Der Zufall brachte uns nach Nizwa, wo wir erst vor 2 Tagen mit dem Rad durch fuhren. Nizwa ist eine kleine 80.000 Einwohnerstadt, die wir als die sehenswerteste Omans empfinden. Zwar laufen hier viele Touristen herum, doch es gibt ein kleines Cafe zum Verweilen und eine schicke „Innenstadt“.
Am 2. Autotag düsten wir noch in Richtung des Jebel Shams, dem höchsten Berg Omans. Wir nächtigten ca. 15 km vor einem Plateau, zu dem wir am folgenden Tag fahren wollten. Zwar steht in unserem Reiseführer dass man den Weg mit einem Allradwagen zurücklegen soll, doch Chris, der Motorradfahrer, meinte dass man es auch mit einem normalen PKW schafft. Am Abend sprachen uns noch 3 Tourguides, die mit ihren Jeeps unterwegs waren, an, dass man einen Allradwagen benötigt. Wir vertrauten auf Chris und wollten unser Glück am nächsten Tag versuchen. Natürlich kamen wir ins Grübeln ob es wirklich machbar ist, doch ausprobieren wollten wir es. Am nächsten Morgen um 6 Uhr ging die Offroad-Fahrt los. Hinter jeder Kurve erwarteten wir die für uns nicht fahrbare Stelle. Doch sie kam nicht und wir erreichten das Plateau mit dem Ausblick in den  „Grand Canyon Omans“, vor dem Touristenstrom.
Blick auf das Bergdorf Misfah

falaj, Bewässerungskanal in Misfah

Waschstelle für Frauen

auf dem Plateau zum Jebel Shams eine Radroute

am "Grand Canyon" Omans
Schon seit der Einreise in den Oman spielten wir mit den Gedanken, in die von Muskat 1000 km entfernte, Stadt Salalah zu fahren. Doch selbst die Idee dies mit dem Auto zu tun verwarfen wir, da die Strecke durch eine riesige Steinwüste führt und viel Zeit in Anspruch nimmt. An diesem Morgen verspüren wir jedoch große Lust es trotzdem zu tun. Also wurde eingekauft, vollgetankt und los ging es. Das volltanken macht im Oman fast schon Spaß. Es grenzt an ein Wunder, dass man kein Geld bekommt wenn man Benzin kauft. Auf 100 km wurden wir ganze 2 € los. Ein Liter kostet 0,25 €! An diesem Tag brachten wir 800 km hinter uns und nannten diesen Tag „Sofatag“, als würden wir zu Hause einfach daheim bleiben. Ich spielte ein Autorennspiel ohne Kurven, Dani surfte im neu erworbenen mobilen Internet und schmierte fleißig Burger für den Rennfahrer und sich selbst.

Burgertime
Noch nie sind wir 9 Stunden durch so eine karge, abwechslungsarme, flache und steinige Gegend gefahren. Ist definitiv auch eine Erfahrung wert. Die letzten 200 km nahmen wir noch 2 trampende Männer mit. Einer kam aus Indien, der andere aus Pakistan. Es waren Kollegen aus dem Straßenbau. In Thumrayt, 70 km vor Salalah, ließen wir die beiden raus und suchten uns selbst eine Nächtigungsmöglichkeit.




willkommene, sandige Abwechslung


unsere Mitfahrer

Am folgenden Tag erreichten wir Salalah. Hier im Süden des Omas herrscht ein anderes Klima und der Monsun lässt wenigstens in ein paar Monaten des Jahres grünes Gras aus dem Boden sprießen. Leider waren wir zu spät, doch wir konnten uns vorstellen wie es hier zur Blütezeit aussieht. Wir begegneten Kühen, was wir in diesem Land für unmöglich hielten.



Palmenplantage in Salalah

Weihrauchstrauch


Blick über das Jabal al Qara Gebirge
Als wir die Stadt erreichten und unseren treuen Freund, den „LULU-Supermarkt“, fanden, wurde sich erst einmal auf dem abschließbaren Behinderten-WC gewaschen. In Salalah suchten wir die in unserem Reiseführer beschriebene Strandpromenade, die leider menschenleer war. Obwohl hier ein perfekter, weißer Sandstrand mit blauem Wasser direkt neben ein paar kleinen Coffe-Shops gelegen ist, trafen wir nur einen, unterm Sonnenschirm schlummernden, Taxifahrer. Gen Norden fuhren wir entlang der Ostküste und fanden eine perfekte Campmöglichkeit.


An unserem 193. Reisetag cruisten wir durch abwechslungsreiche Natur. Zuerst ging es quer durch die Berge, durch die die Omanis, oder besser gesagt die Inder, Pakistani und Bangladeschi, eine atemberaubende Straße gezimmert haben. Wir hatten das Gefühl, dass sie die ganzen Berge auseinander genommen haben. Weiter ging die Fahrt entlang eines völlig einsamen Sandstrandes an dem wir ein Bad nahmen. Weit und breit keine Menschenseele. Doch als wir aus dem Wasser stiegen stand plötzlich ein Jeep vor uns und wollte Flechtwaren verkaufen. Seltsam!



verrückter Straßenbau

Ausblick aufs Meer


einsamer Sandstrand
Mittagspause

Mittagssnack
Am späten Nachmittag passierte es dann doch noch. Wir trafen einen Radfahrer! Und wir hatten keine kalte Pepsi für ihn im Gepäck. Unser Gleichgesinnter heißt Lukas und kommt aus den USA. Natürlich hatten wir großen Gesprächsbedarf und er zum Glück auch. Er meinte, dass er seit einigen Tagen nur „Muskat to Salalah by bike!“ immer wiederholte und schon länger kein normales Gespräch führen konnte. Er ist insgesamt 14 Monate unterwegs und hat auch den Plan am 14.12. nach Myanmar zu fliegen! Wir sprachen über dieses, erst seit ein paar Jahren für Touristen geöffnete, Land und kamen auf das Thema Visum zu sprechen. Lukas hat sich ein eVisum im Internet besorgt. Wir meinten, dass wir das Visa on Arrival nutzen werden, welches man unserer Information nach, direkt bei der Einreisen bekommt, wie schon in den VAE. Lukas war sich recht sicher dass, dem nicht so ist.

radfahrender Engel Lukas
Also beschlossen wir im Netz nochmal nach zu schauen. Dies taten wir gleich nach der Verabschiedung und es stellte sich heraus dass wir ein Visum vor der Ankunft in Mandalay benötigen. Nach kurzem Überlegen wogen wir unsere Möglichkeiten ab und entschieden uns dafür das eVisum noch zu beantragen. Es war Sonntag und am Mittwoch gegen 12 Uhr mussten wir es aller spätestens in den Händen halten. Da Lukas von 5 Tagen Bearbeitungszeit berichtete, erschienen uns unsere 2 ½ Tage etwas knapp bemessen. Doch welche andere Möglichkeit hätten wir gehabt?! Da unser Flug über Bangkok ging, überlegten wir im Fall der Fälle dort einfach aus zu steigen. Wir füllten die online Anträge aus, machten noch schnell ein gefordertes Foto im Auto und schickten sie ab. Ab nun war hoffen angesagt. Wir wollten uns nicht verrückt machen, da es immer eine gute, andere Variante für die Weiterreise gibt. Doch wir drückten die Daumen, in dieses spannende Land einreisen zu dürfen!




extrem wichtige & aufwendige Kniffelwürfel-Rettungsaktion


die bequemen Omanis


Nun setzten wir unsere Reise erst einmal in Richtung Norden fort. Wir trafen auf die Straße, die östlich der Wahiba entlang führt, und die wir mit dem Rad schon in anderer Richtung gefahren sind. An einer Mini-Autowerkstatt tranken wir eine Revival-Pepsi und wir trafen einen jungen in Deutschlandtrikot, Foto war Pflicht. Hier in dieser Wüstenregion fahren selbst die 12 jährigen schon mit dem Pickup durch die Gegend.


Am Abend erreichten wir Ras al Jinz. An die Strände dieses Ortes kommen Meeresschildkröten zur Eiablage. Hier wurde ein Schutzgebiet für diese urweltlichen Reptilien eingerichtet. Mit einer Führung war es möglich sie bei der Eiablage zu beobachten. Ebenfalls konnten wir sehen wie Babyschildkröten nach dem Schlüpfen in Richtung Meer liefen und im Ozean verschwanden. Leider erreicht nur eine von 20.000 Schildkröten das geschlechtsreife Alter, welches zwischen 30 und 50 Jahren liegt. Die, die wir bewundern durften, werden bis zu 140 kg schwer und werden durchschnittlich 100 Jahre alt. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis, doch so ganz wohl fühlten wir uns nicht. Wir hatten das Gefühl, dass wir die Schildkröten bei der sowieso schon sehr anstrengenden Prozedur noch weiter stressen. Leider hielten sich nicht einmal die Guides an die Regeln. Es wurde relativ laut gesprochen und direkt am Strand alles Mögliche erklärt und Fragen beantwortet. Schade, ein bisschen mehr Respekt haben diese Tiere eigentlich verdient!

Für unseren 195. Reisetag suchten wir uns noch ein schönes Wadi raus, welches man zu Fuß erkunden kann. Das auserwählte hieß Wadi Shab. Die Omanis wissen auch wie man Geld machen kann und deswegen mussten wir für eine 1-minütige Bachüberquerung  2 € pro Person zahlen. Somit zahlten  wir auf eine Stunde (2880 €) oder eine Woche (20160 €) hochgerechnet, wohl mehr als Urlauber auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff! Naja, zum Glück dauerte die Fahrt nur eine Minute. In diesem Wadi wanderten wir 3 Stunden umher und hatten wunderbare Natur um uns, die uns unser Myanmar-Visum vergessen ließ. In ein paar Naturpools konnten wir schwimmen und ein wenig unsere Wäsche waschen. Als wir zum Bootsanlegers zurückkehrten passierten wir einen Esel, der wohl dem Kapitän Bescheid gab, dass Gäste kommen. Er gab laute Geräusche von sich, und prompt schmieß der alte Mann den Motor an.


die unglaublich lange Bootstour

der Alarmesel




Wadi Shab

falaj im Wadi Shab


Sink Hole in der Nähe des Wadi Shab

Zeltplatz direkt am Meer

unser Knoblauchshampoo

Am folgenden Tag machten wir uns in Richtung Flughafen auf. Unsere Zeit im Oman war abgelaufen, doch wohin es genau weiter ging wussten wir noch nicht. Schon sehr spannend wenn man nicht weiß ob man ein Visum bekommt und nur noch 24 Stunden Zeit hat! Am Flughafen verlief soweit alles ohne große Komplikationen. Unsere 9 Gepäckstücke wurden eingecheckt, die Räder in Frischhaltefolie verpackt und auch ohne Probleme aufgegeben. Bei Qatar-Airways mussten wir nicht einmal zusätzlich bezahlen, bekamen stattdessen, weil wir Fahrräder mitnehmen, noch 10 kg extra zum Freigepäck.  Auch wurden nicht nur 2 Gepäckstücke akzeptiert, sondern wir konnten einfach all unsere Taschen aufgeben. Doch 11 Gepäckzettel hatten wir auch noch nie.
Dann wollte ich meine Emails checken und öffnete die googlemail Seite. Sie baute sich auf und ich konnte meine noch nicht gelesenen Emails sehen. Genau in dem Moment bekam Dani eine SMS, dass unser Datenvolumen nun verbraucht ist. Unter den ungelesenen Emails befand sich auch eine von der Botschaft aus Myanmar. Wir konnten es nicht glauben, dass genau in diesem Moment die Volumengrenze erreicht ist. Ich tigerte los und ließ unser Internetvolumen aufladen. Schon auf dem Weg zurück zu Dani schaute ich in meine Emails. Ich konnte es nicht glauben und hatte ein dickes Grinsen auf den Lippen. Bestimmt fragten sich andere: “Was hat der denn?“. Doch ich wollte meine Freude noch ein wenig zurück halten, da ich noch nicht wusste ob Dani  ebenfalls ihr Visum erhalten hat! Doch auch bei ihr war es eingegangen und wir waren überglücklich!!! Wir konnten es wirklich nicht fassen, dass wir in 1 ½ Werktagen ein Visum für Myanmar bekommen haben. Wir müssen nicht in Bangkok aussteigen, nicht warten, einfach nach Myanmar fliegen. Womit wir das verdient haben wissen wir nicht! Vielleicht ist es der Glücksbringer (ein kleiner Schornsteinfeger) den mir meine Mutter mitgegeben hat, und der stets in meinem Portemonaie weilt, oder die beiden Glücksbringer von Bine, die an unseren Radtaschen baumeln, oder doch der Schornsteinfeger Bobby, der uns die ersten 3 Wochen begleitet hat?!?! Wenn wir ehrlich sind ist es uns auch egal wer diesen Lukas geschickt hat!


bunter omanischer 1 Rial Schein mit Sultan Qaboos

Räder verpacken am Flughafen

die Flodders on tour

Wir stiegen überglücklich in den Flieger und machten in Katar (Doha) einen Zwischenstopp. Ein unglaublicher Flughafen mit viel Komfort und auch ein bisschen Prunk.



,
vielleicht etwas übertrieben

die Polizei war mit diesen Dingern unterwegs,
die Ersthelfer kamen uns auf Fahrrädern entgegen

In Mandalay, der Zweitgrößten Stadt in Myanmar, mit 1 Mio. Einwohner, angekommen, galt es all unser Gepäck ein zu sammeln. Alle Gepäckstücke tauchten wieder auf und unsere Fahrräder kamen unbeschadet durch den Hintereingang. Bei der Einreise traten absolut keine Probleme auf, auch wenn wir keine gefordertes Rückflugticket besitzen, danach wurde nicht einmal gefragt. Vielleicht wunderten sie sich, dass unser Visum erst am Vortag ausgestellt wurde und wir einen Tag später schon einreisen!? Wir waren überglücklich nun hier in diesem, uns mal wieder sehr fremden Land, zu sein. Schon am Flughafen viel uns auf, dass die Menschen sehr hilfsbereit und freundlich sind. Sie alberten mit einander rum, was wir in der muslimischen Welt (Türkei, Iran, Oman) ein wenig vermisst haben.
Blick aus dem Flughafen in Mandalay

Wir organisierten einen Kleinbus und fuhren samt unserer Rädern für 12 € in das 40 km entfernte Hotel nach Mandalay.  Hier erkundeten wir gestern schon ein wenig die Stadt und freuen uns, dass uns wieder Frauen mit offenen Haare auf der Straße begegnen. Wir haben das Gefühl dass so ein Wechsel der Kulturen uns selbst gut tut und uns auch wieder neue Energie fürs Reisen gibt. Hier herrscht eine völlig andere Welt als im Oman. Dort begrüßten sich gute Freunde wie Eskimos, sie legten die Stirn aneinander und berührten sich mit den Nasenspitzen. Hier ist das Händeschütteln scheinbar wieder gang und gebe. Des Weiteren gewöhnten wir uns bis zum Schluss nicht an so manche Verhaltensweisen der Omanis. In ihrem Land arbeiten fasst nur Ausländer aus Indien, Bangladesch oder Pakistan in den Dienstleistungsberufen. Uns kam der Umgang mit diesen Menschen teilweise respektlos vor. Autos hielten vor Geschäften, hupten und man ließ sich alles zum Auto bringen. Manchmal mussten die Ladenbesitzer 4-mal hin und her laufen bis der bequeme Omani alles  hatte was er wollte. In den Städten war wenig leben und leider waren sie zum größten Teil auf Funktionalität ausgelegt. Die Natur wiederum hatte eine Menge zu bieten und wir genossen das einsamere Reisen. Doch nun sind wir wieder froh in einem Land zu sein, in dem viel Leben auf der Straße herrscht.

Hier nun schon mal ein paar erste Eindrücke aus Mandalay!
 
1. birmanisches Abendessen



Blick auf den 2 x 2 km großen Königspalast


Blumentransporter


Shwenandaw - Kloster

Holzverzierungen im Shwenandaw - Kloster


die Menschen hier sind wirklich sehr klein


Eingang zum Kuthudaw - Pagode


Marmorseite in einer kleinen Pagode

Kuthudaw - Pagode


Model um es sich besser vorstellen zu können


hier gibt es 729 kleine Pagoden, die jeweils eine
Mamortafel mit Inschriften der buddhistischen
Lehre beherbergen



Essensstand mit Samosa, frittierten Teigtaschen

Rollertaxi


Trishaw - typisches Transportmittel in Myanmar

Link zu unserer bisher gefahrenen Route
 
KM-gesamt: 9158
Zeit im Sattel: 587 Stunden
Höhenmeter gesamt: 56306
 

2 Kommentare:

  1. Wieder einmal ein sehr schöner Beitrag... Super geschrieben und tolle Bilder! Passt auf euch auf und weiterhin viele schöne Erfahrungen 😉...

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    1. Danke dir Dome! In einer Woche reisen wir wohl in eines deiner Lieblingsreiseländer... Thailand!!! Wir freuen uns grad sehr in Asien unterwegs sein zu dürfen!

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