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typisch omanische Boote - Dhaus - im Hafen von Masirah |
An unserem 183. Reisetag verließen wir die Insel Masirah.
Diesmal nahmen wir die günstigere, langsamere Fähre, von der wir auf der
Hinfahrt noch nichts wussten. Sie war für uns als Radfahrer sogar umsonst,
brauchte aber 1,5 Stunden, anstatt 45 Minuten.
Innerhalb der nächsten 4 Tage
fuhren wir die sehr einsame, karge Strecke südlich und westlich entlang der
Wahiba. Auf diesen 370 Kilometern hatten wir viel mit dem Wind zu kämpfen, meist
hatten wir Gegenwind. Am ersten Abend schlossen wir nur unser Fliegennetz vom
Zelt, bis ein kleiner Sturm aufkam und uns einigen Sand ins Zelt wehte.
Auch
wenn es vielleicht ein etwas langweiligeres Stück war, entschädigten die
Begegnungen mit den Menschen dafür. Gordon & Natalie kamen uns entgegen,
drehten und stoppten vor uns. Sie fragten nach unserem Wohlbefinden und ob sie
uns irgendwie weiter helfen können. Wir lehnten dankend ab, doch quatschten
noch 15 Minuten mit den beiden. Zum Ende des Gesprächs fragten sie erneut ob
sie uns irgendetwas gutes tun können. Ich sprach Dani und mir aus der Seele und
meinte spaßeshalber: “Wenn ihr eine kalte Pepsi habt würde ich sie nehmen!“ 10
Sekunden später hatten wir 2 kalte Pepsi in der Hand. Für uns das beste
Geschenk dass man uns auf dem Rad, in der Hitze machen kann.
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Thanks a lot for the Pepsi |
Abends am Zeltplatz
angekommen, gesellte sich noch ein omanischer Polizist zu uns, der gerade
Feierabend hatte. Er packte seinen Klappstuhl aus und setzte sich. Wir sprachen
mit ihm über Standardthemen wie Fußball, Kinder und Hitler. Wir aßen, den von
ihm mitgebrachten, „Dattelkuchen“, der wirklich mächtig war. Nach einer halben
Stunde verabschiedete er sich und fuhr davon.
Am 2. Tag stoppte ein Omani und
gab uns 2 eiskalte Wasserflaschen, am 3. Tag hielt eine chinesische Familie an
und reichte noch vor der Begrüßung 2 gekühlte Softdrinks aus dem Fenster. Zudem
gab es noch Bonbons und eine Banane. Alle die wir in diesen Tagen trafen
schienen genau zu wissen was Radfahrer in solch einer Gegend „brauchen“! KALTE
GETRÄNKE! Nach diesen 4 Tagen erreichten wir, vom Wind und den vielen Kilometern,
recht erschöpft, die Stadt Nizwa.
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chinesische Geschenke |
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Wassertrucks am Wasserturm |
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Warnungen bei Wadis, die die Straße queren |
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mit Markierungspfeilern |
An unserem 187. Reisetag machten wir uns auf
den Weg ins Wadi Bani Awf. Unser Reiseführer schreibt zu dieser Strecke, dass
es nur mit einem Allradwagen und gewisser Erfahrung in solchem Gelände, zu
befahren ist. Wir trafen auf der Fähre von Bandar Abbas nach Sharjah einen
deutschen der schon viel im Oman mit seinem Defender unterwegs war. Er gab uns
den Tipp, von Norden aus in das Wadi zu fahren, da der Aufstieg dann
asphaltiert und der Abstieg unbefestigt ist. Wir folgten seinem Vorschlag. Nach
55 km war der Fuß des Berges erreicht und es ging mit Steigungen von 8-12 % den
Berg hoch. Selbst auf Asphalt hat man mit diesen Steigungen schon zu kämpfen.
Wir fuhren mit 4 km/h in Schlangenlinien den Berg hoch, damit wir immer schräg
zum Berg fahren und somit sich die Steigung ein wenig reduziert.
Chris, ein
Motorradfahrer aus den USA schenkte uns eine Wasserflasche und 2 Donuts.
Währenddessen wir mit ihm quatschen ging ein älterer Omani in Schlappen und mit
Stock an uns vorbei. Wir setzten unsere Fahrt fort und überholten den Mann auf
einem relativ ebenen Stück. Danach ging es wieder steil bergauf und wer kam uns
von hinten immer näher?! Der Mann machte so lange, große Schritte und wir waren
scheinbar wirklich extrem langsam, dass er uns sogar überholte. Nicht zu fassen!
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Chris aus den USA |
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der rasende, alte Mann |
Unser Lager schlugen wir an einer Kurve nahe der Straße auf. In der Dämmerung
stoppte ein omanisches Paar und gab uns einen ganzen Dattelkuchen. Nach der
Geschenkübergabe waren sie gleich wieder verschwunden und ich stand mit dem,
für 2 Personen etwas überdimensionierten, Dattelkuchen leicht verdutzt da.
Am
nächsten Morgen schafften wir die letzten 400 Höhenmeter zur Passhöhe recht
zügig und trafen zum Glück ein englisches Paar, mit denen wir den Kuchen teilen
konnten. Die beiden machten uns noch einen Tee und wir verbrachten fast eine
Stunde zusammen. Sie fuhren auch durchs Wadi Bani Awf, jedoch mit einem
Geländewagen.
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endlich mal wieder Blumen in der Vase |
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die nette britische Begegnung |
Wir tuckerten weiter und waren von Kurve zu Kurve immer froher
dieses Wadi, aus nördlicher Richtung kommend, zu fahren. Die Piste führte über
lose Steine und Sand, steil bergab. Wir hatten unsere Bremsenhebel voll durch
gezogen, die Reifen blockierten. Viel steiler hätte es auch bergab nicht sein dürfen. Eigentlich denkt man, dass man bergab eine
hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht, unsere war mit 8 km/h nicht so der
Hammer. 2 weitere Male trafen wir das englische Paar, das uns anfeuerte und
uns zu rief, dass wir gute Arbeit verrichten. Leider ging es nicht die ganze
Zeit bergab, sondern mit knackigen Steigungen kleinere Berge hoch. Der
Untergrund bestand die obersten 10 cm teilweise nur aus Puderzuckersand. So ist
wohl die beste Beschreibung dieses weichen Sandzeugs! Auf diesem Untergrund
lässt der Grip recht schnell zu wünschen übrig und es ging mit vereinten
Kräften schiebend die Hügel rauf.
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der Einstieg in die unwegsame Piste |
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Suchbild im Wadi Bani Awf |
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Franzosen sind noch bekloppter...
die beiden waren grad ´ne Runde klettern |
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kleine Wadidurchquerung |
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steil bergauf, am Rande des machbaren |
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einer der schönsten Ausblicke |
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wer das Wadi Bani Awf liebt, der schiebt |
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kuriose Kilometerangaben |
Doch für diese Anstrengung wurden wir wirklich belohnt. Es
gab immer wieder geniale Ausblicke in die Gebirgswelt und es wurde uns mal
wieder klar, wie klein der Mensch auf dieser Welt ist. Wir wurden zu echten
Wadi Bani Awf – Fans! Als wir die Asphaltstraße erreichten, kamen wir auf einen
Weg den wir schon kannten. Es war die Strecke von Rustaq nach Seeb, die wir 2
Wochen zuvor schon einmal gefahren sind. Wir wussten, dass sich in dem 8 km
entfernten Ort Awabi ein schöner, grüner Park mit Toiletten befindet. Diesen
steuerten wir nach der doch sehr staubigen Angelegenheit an. Er war perfekt, da
wir hier uns und unsere Räder ein wenig waschen konnten.
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Park in Awabi |
Am nächsten Morgen
wollten wir wieder einmal eine andere Fortbewegungsart nutzen. Da wir, wie
schon erwähnt, diese Strecke in Richtung Flughafen schon kannten, wollten wir
einen Pickup für uns und unsere Räder finden. Dies gelang nach nicht einmal 20
Minuten. Damit hatten wir so ungefähr gerechnet. Doch womit wir nicht gerechnet
haben…dieser nette Omani mit seinen 2 indischen Begleitern ließ sich zum
Flughafen bringen. Unglaublich was für ein Glück wir mal wieder hatten!
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perfekte Pickup Fahrt |
Am
Flughafen angekommen galt es 2 Dinge zu organisieren. Zuerst einen Mietwagen
besorgen und dann einen Platz für unsere Räder finden. Eigentlich hatten wir
den Plan die Drahtesel bei der Mietwagenfirma zu deponieren, dieser Plan
scheiterte, da angeblich nirgendwo ein Platz für 2 Räder ist. Zum Glück fanden
wir einen Aufbewahrungsservice, der mit 40 € die Woche nun leider kein
Schnäppchen war. Das Mieten eines kleinen Gefährtes war in der Generation des
Internets mal wieder kurios. Ich fragte am Schalter nach den Konditionen. Wir
wollten ein kleines Auto zum Preis von
20-25 € mit unbegrenzten Kilometern. Am Schalter sagte man mir, dass es
unbegrenzte Kilometer nur bei online-Buchungen gibt. Somit standen wir direkt
vor dem Mann der uns dieses Auto vermieten wollte, buchten jedoch online und
gingen nach einer Stunde wieder zum Schalter.
Ein paar Minuten später saßen wir
in einem Mazda 2, der die nächste Woche als unser Haus fungierte. Eine genaue
Route gab es nicht, erstmal hatten wir einfach Lust, mit einer kleinen
Fußbewegung, ganz schnell, ganz viele Kilometer hinter uns zu bringen….. und das
auch noch ohne zu schwitzen! Der Zufall brachte uns nach Nizwa, wo wir erst vor
2 Tagen mit dem Rad durch fuhren. Nizwa ist eine kleine 80.000 Einwohnerstadt,
die wir als die sehenswerteste Omans empfinden. Zwar laufen hier viele
Touristen herum, doch es gibt ein kleines Cafe zum Verweilen und eine schicke
„Innenstadt“.
Am 2. Autotag düsten wir noch in Richtung des Jebel Shams, dem
höchsten Berg Omans. Wir nächtigten ca. 15 km vor einem Plateau, zu dem wir am
folgenden Tag fahren wollten. Zwar steht in unserem Reiseführer dass man den
Weg mit einem Allradwagen zurücklegen soll, doch Chris, der Motorradfahrer,
meinte dass man es auch mit einem normalen PKW schafft. Am Abend sprachen uns
noch 3 Tourguides, die mit ihren Jeeps unterwegs waren, an, dass man einen Allradwagen benötigt. Wir vertrauten auf
Chris und wollten unser Glück am nächsten Tag versuchen. Natürlich kamen wir
ins Grübeln ob es wirklich machbar ist, doch ausprobieren wollten wir es. Am
nächsten Morgen um 6 Uhr ging die Offroad-Fahrt los. Hinter jeder Kurve
erwarteten wir die für uns nicht fahrbare Stelle. Doch sie kam nicht und wir
erreichten das Plateau mit dem Ausblick in den „Grand Canyon Omans“, vor dem Touristenstrom.
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Blick auf das Bergdorf Misfah |
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falaj, Bewässerungskanal in Misfah |
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Waschstelle für Frauen |
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auf dem Plateau zum Jebel Shams eine Radroute |
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am "Grand Canyon" Omans |
Schon
seit der Einreise in den Oman spielten wir mit den Gedanken, in die von Muskat 1000
km entfernte, Stadt Salalah zu fahren. Doch selbst die Idee dies mit dem Auto zu
tun verwarfen wir, da die Strecke durch eine riesige Steinwüste führt und viel
Zeit in Anspruch nimmt. An diesem Morgen verspüren wir jedoch große Lust es
trotzdem zu tun. Also wurde eingekauft, vollgetankt und los ging es. Das volltanken
macht im Oman fast schon Spaß. Es grenzt an ein Wunder, dass man kein Geld
bekommt wenn man Benzin kauft. Auf 100 km wurden wir ganze 2 € los. Ein Liter
kostet 0,25 €! An diesem Tag brachten wir 800 km hinter uns und nannten diesen
Tag „Sofatag“, als würden wir zu Hause einfach daheim bleiben. Ich spielte ein
Autorennspiel ohne Kurven, Dani surfte im neu erworbenen mobilen Internet und
schmierte fleißig Burger für den Rennfahrer und sich selbst.
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Burgertime |
Noch nie sind wir
9 Stunden durch so eine karge, abwechslungsarme, flache und steinige Gegend
gefahren. Ist definitiv auch eine Erfahrung wert. Die letzten 200 km nahmen wir
noch 2 trampende Männer mit. Einer kam aus Indien, der andere aus Pakistan. Es
waren Kollegen aus dem Straßenbau. In Thumrayt, 70 km vor Salalah, ließen wir
die beiden raus und suchten uns selbst eine Nächtigungsmöglichkeit.
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willkommene, sandige Abwechslung |
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unsere Mitfahrer |
Am
folgenden Tag erreichten wir Salalah. Hier im Süden des Omas herrscht ein
anderes Klima und der Monsun lässt wenigstens in ein paar Monaten des Jahres
grünes Gras aus dem Boden sprießen. Leider waren wir zu spät, doch wir konnten
uns vorstellen wie es hier zur Blütezeit aussieht. Wir begegneten Kühen, was
wir in diesem Land für unmöglich hielten.
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Palmenplantage in Salalah |
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Weihrauchstrauch |
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Blick über das Jabal al Qara Gebirge |
Als wir die Stadt erreichten und
unseren treuen Freund, den „LULU-Supermarkt“, fanden, wurde sich erst einmal
auf dem abschließbaren Behinderten-WC gewaschen. In Salalah suchten wir die in
unserem Reiseführer beschriebene Strandpromenade, die leider menschenleer war.
Obwohl hier ein perfekter, weißer Sandstrand mit blauem Wasser direkt neben ein
paar kleinen Coffe-Shops gelegen ist, trafen wir nur einen, unterm Sonnenschirm
schlummernden, Taxifahrer. Gen Norden fuhren wir entlang der Ostküste und
fanden eine perfekte Campmöglichkeit.
An unserem 193. Reisetag cruisten wir
durch abwechslungsreiche Natur. Zuerst ging es quer durch die Berge, durch die
die Omanis, oder besser gesagt die Inder, Pakistani und Bangladeschi, eine
atemberaubende Straße gezimmert haben. Wir hatten das Gefühl, dass sie die
ganzen Berge auseinander genommen haben. Weiter ging die Fahrt entlang eines
völlig einsamen Sandstrandes an dem wir ein Bad nahmen. Weit und breit keine
Menschenseele. Doch als wir aus dem Wasser stiegen stand plötzlich ein Jeep vor
uns und wollte Flechtwaren verkaufen. Seltsam!
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verrückter Straßenbau |
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Ausblick aufs Meer |
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einsamer Sandstrand |
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Mittagspause |
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Mittagssnack |
Am späten Nachmittag passierte
es dann doch noch. Wir trafen einen Radfahrer! Und wir hatten keine kalte Pepsi
für ihn im Gepäck. Unser Gleichgesinnter heißt Lukas und kommt aus den USA.
Natürlich hatten wir großen Gesprächsbedarf und er zum Glück auch. Er meinte,
dass er seit einigen Tagen nur „Muskat to Salalah by bike!“ immer wiederholte
und schon länger kein normales Gespräch führen konnte. Er ist insgesamt 14
Monate unterwegs und hat auch den Plan am 14.12. nach Myanmar zu fliegen! Wir
sprachen über dieses, erst seit ein paar Jahren für Touristen geöffnete, Land und
kamen auf das Thema Visum zu sprechen. Lukas hat sich ein eVisum im Internet
besorgt. Wir meinten, dass wir das Visa on Arrival nutzen werden, welches man
unserer Information nach, direkt bei der Einreisen bekommt, wie schon in den
VAE. Lukas war sich recht sicher dass, dem nicht so ist.
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radfahrender Engel Lukas |
Also beschlossen wir
im Netz nochmal nach zu schauen. Dies taten wir gleich nach der Verabschiedung
und es stellte sich heraus dass wir ein Visum vor der Ankunft in Mandalay
benötigen. Nach kurzem Überlegen wogen wir unsere Möglichkeiten ab und
entschieden uns dafür das eVisum noch zu beantragen. Es war Sonntag und am
Mittwoch gegen 12 Uhr mussten wir es aller spätestens in den Händen halten. Da
Lukas von 5 Tagen Bearbeitungszeit berichtete, erschienen uns unsere 2 ½ Tage etwas
knapp bemessen. Doch welche andere Möglichkeit hätten wir gehabt?! Da unser Flug
über Bangkok ging, überlegten wir im Fall der Fälle dort einfach aus zu
steigen. Wir füllten die online Anträge aus, machten noch schnell ein
gefordertes Foto im Auto und schickten sie ab. Ab nun war hoffen angesagt. Wir
wollten uns nicht verrückt machen, da es immer eine gute, andere Variante für
die Weiterreise gibt. Doch wir drückten die Daumen, in dieses spannende Land
einreisen zu dürfen!
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extrem wichtige & aufwendige Kniffelwürfel-Rettungsaktion |
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die bequemen Omanis |
Nun setzten wir unsere Reise erst einmal in Richtung Norden fort.
Wir trafen auf die Straße, die östlich der Wahiba entlang führt, und die wir
mit dem Rad schon in anderer Richtung gefahren sind. An einer
Mini-Autowerkstatt tranken wir eine Revival-Pepsi und wir trafen einen jungen
in Deutschlandtrikot, Foto war Pflicht. Hier in dieser Wüstenregion fahren
selbst die 12 jährigen schon mit dem Pickup durch die Gegend.
Am Abend erreichten
wir Ras al Jinz. An die Strände dieses Ortes kommen Meeresschildkröten zur
Eiablage. Hier wurde ein Schutzgebiet für diese urweltlichen Reptilien eingerichtet.
Mit einer Führung war es möglich sie bei der Eiablage zu beobachten. Ebenfalls
konnten wir sehen wie Babyschildkröten nach dem Schlüpfen in Richtung Meer
liefen und im Ozean verschwanden. Leider erreicht nur eine von 20.000
Schildkröten das geschlechtsreife Alter, welches zwischen 30 und 50 Jahren liegt.
Die, die wir bewundern durften, werden bis zu 140 kg schwer und werden
durchschnittlich 100 Jahre alt. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis, doch
so ganz wohl fühlten wir uns nicht. Wir hatten das Gefühl, dass wir die Schildkröten
bei der sowieso schon sehr anstrengenden Prozedur noch weiter stressen. Leider hielten
sich nicht einmal die Guides an die Regeln. Es wurde relativ laut gesprochen
und direkt am Strand alles Mögliche erklärt und Fragen beantwortet. Schade, ein
bisschen mehr Respekt haben diese Tiere eigentlich verdient!
Für unseren 195.
Reisetag suchten wir uns noch ein schönes Wadi raus, welches man zu Fuß
erkunden kann. Das auserwählte hieß Wadi Shab. Die Omanis wissen auch wie man
Geld machen kann und deswegen mussten wir für eine 1-minütige Bachüberquerung 2 € pro Person zahlen. Somit zahlten wir auf eine Stunde (2880 €) oder eine Woche (20160
€) hochgerechnet, wohl mehr als Urlauber auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff! Naja,
zum Glück dauerte die Fahrt nur eine Minute. In diesem Wadi wanderten wir 3
Stunden umher und hatten wunderbare Natur um uns, die uns unser Myanmar-Visum
vergessen ließ. In ein paar Naturpools konnten wir schwimmen und ein wenig
unsere Wäsche waschen. Als wir zum Bootsanlegers zurückkehrten passierten wir
einen Esel, der wohl dem Kapitän Bescheid gab, dass Gäste kommen. Er gab laute
Geräusche von sich, und prompt schmieß der alte Mann den Motor an.
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die unglaublich lange Bootstour |
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der Alarmesel |
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Wadi Shab |
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falaj im Wadi Shab |
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Sink Hole in der Nähe des Wadi Shab |
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Zeltplatz direkt am Meer |
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unser Knoblauchshampoo |
Am folgenden
Tag machten wir uns in Richtung Flughafen auf. Unsere Zeit im Oman war
abgelaufen, doch wohin es genau weiter ging wussten wir noch nicht. Schon sehr
spannend wenn man nicht weiß ob man ein Visum bekommt und nur noch 24 Stunden
Zeit hat! Am Flughafen verlief soweit alles ohne große Komplikationen. Unsere 9
Gepäckstücke wurden eingecheckt, die Räder in Frischhaltefolie verpackt und
auch ohne Probleme aufgegeben. Bei Qatar-Airways mussten wir nicht einmal zusätzlich
bezahlen, bekamen stattdessen, weil wir Fahrräder mitnehmen, noch 10 kg extra
zum Freigepäck. Auch wurden nicht nur 2
Gepäckstücke akzeptiert, sondern wir konnten einfach all unsere Taschen
aufgeben. Doch 11 Gepäckzettel hatten wir auch noch nie.
Dann wollte ich meine Emails
checken und öffnete die googlemail Seite. Sie baute sich auf und ich konnte
meine noch nicht gelesenen Emails sehen. Genau in dem Moment bekam Dani eine
SMS, dass unser Datenvolumen nun verbraucht ist. Unter den ungelesenen Emails
befand sich auch eine von der Botschaft aus Myanmar. Wir konnten es nicht
glauben, dass genau in diesem Moment die Volumengrenze erreicht ist. Ich tigerte
los und ließ unser Internetvolumen aufladen. Schon auf dem Weg zurück zu Dani
schaute ich in meine Emails. Ich konnte es nicht glauben und hatte ein dickes
Grinsen auf den Lippen. Bestimmt fragten sich andere: “Was hat der denn?“. Doch
ich wollte meine Freude noch ein wenig zurück halten, da ich noch nicht wusste
ob Dani ebenfalls ihr Visum erhalten
hat! Doch auch bei ihr war es eingegangen und wir waren überglücklich!!! Wir
konnten es wirklich nicht fassen, dass wir in 1 ½ Werktagen ein Visum für
Myanmar bekommen haben. Wir müssen nicht in Bangkok aussteigen, nicht warten,
einfach nach Myanmar fliegen. Womit wir das verdient haben wissen wir nicht!
Vielleicht ist es der Glücksbringer (ein kleiner Schornsteinfeger) den mir
meine Mutter mitgegeben hat, und der stets in meinem Portemonaie weilt, oder
die beiden Glücksbringer von Bine, die an unseren Radtaschen baumeln, oder doch
der Schornsteinfeger Bobby, der uns die ersten 3 Wochen begleitet hat?!?! Wenn
wir ehrlich sind ist es uns auch egal wer diesen Lukas geschickt hat!
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bunter omanischer 1 Rial Schein mit Sultan Qaboos |
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Räder verpacken am Flughafen |
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die Flodders on tour |
Wir
stiegen überglücklich in den Flieger und machten in Katar (Doha) einen Zwischenstopp.
Ein unglaublicher Flughafen mit viel Komfort und auch ein bisschen Prunk.
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vielleicht etwas übertrieben |
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die Polizei war mit diesen Dingern unterwegs,
die Ersthelfer kamen uns auf Fahrrädern entgegen |
In
Mandalay, der Zweitgrößten Stadt in Myanmar, mit 1 Mio. Einwohner, angekommen,
galt es all unser Gepäck ein zu sammeln. Alle Gepäckstücke tauchten wieder auf und
unsere Fahrräder kamen unbeschadet durch den Hintereingang. Bei der Einreise
traten absolut keine Probleme auf, auch wenn wir keine gefordertes Rückflugticket
besitzen, danach wurde nicht einmal gefragt. Vielleicht wunderten sie sich,
dass unser Visum erst am Vortag ausgestellt wurde und wir einen Tag später
schon einreisen!? Wir waren überglücklich nun hier in diesem, uns mal wieder
sehr fremden Land, zu sein. Schon am Flughafen viel uns auf, dass die Menschen
sehr hilfsbereit und freundlich sind. Sie alberten mit einander rum, was wir in
der muslimischen Welt (Türkei, Iran, Oman) ein wenig vermisst haben.
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Blick aus dem Flughafen in Mandalay |
Wir
organisierten einen Kleinbus und fuhren samt unserer Rädern für 12 € in das 40
km entfernte Hotel nach Mandalay. Hier
erkundeten wir gestern schon ein wenig die Stadt und freuen uns, dass uns wieder
Frauen mit offenen Haare auf der Straße begegnen. Wir haben das Gefühl dass so
ein Wechsel der Kulturen uns selbst gut tut und uns auch wieder neue Energie
fürs Reisen gibt. Hier herrscht eine völlig andere Welt als im Oman. Dort
begrüßten sich gute Freunde wie Eskimos, sie legten die Stirn aneinander und
berührten sich mit den Nasenspitzen. Hier ist das Händeschütteln scheinbar
wieder gang und gebe. Des Weiteren gewöhnten wir uns bis zum Schluss nicht an
so manche Verhaltensweisen der Omanis. In ihrem Land arbeiten fasst nur
Ausländer aus Indien, Bangladesch oder Pakistan in den Dienstleistungsberufen.
Uns kam der Umgang mit diesen Menschen teilweise respektlos vor. Autos hielten vor Geschäften, hupten
und man ließ sich alles zum Auto bringen. Manchmal mussten die Ladenbesitzer 4-mal
hin und her laufen bis der bequeme Omani alles hatte was er wollte. In den Städten war wenig
leben und leider waren sie zum größten Teil auf Funktionalität ausgelegt. Die
Natur wiederum hatte eine Menge zu bieten und wir genossen das einsamere Reisen.
Doch nun sind wir wieder froh in einem Land zu sein, in dem viel Leben auf der
Straße herrscht.
Hier nun schon mal ein paar erste Eindrücke aus Mandalay!
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1. birmanisches Abendessen |
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Blick auf den 2 x 2 km großen Königspalast |
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Blumentransporter |
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Shwenandaw - Kloster |
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Holzverzierungen im Shwenandaw - Kloster |
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die Menschen hier sind wirklich sehr klein |
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Eingang zum Kuthudaw - Pagode |
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Marmorseite in einer kleinen Pagode |
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Kuthudaw - Pagode |
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Model um es sich besser vorstellen zu können |
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hier gibt es 729 kleine Pagoden, die jeweils eine
Mamortafel mit Inschriften der buddhistischen
Lehre beherbergen |
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Essensstand mit Samosa, frittierten Teigtaschen |
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Rollertaxi |
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Trishaw - typisches Transportmittel in Myanmar |
Link zu unserer bisher gefahrenen
Route
KM-gesamt: 9158
Zeit im Sattel: 587 Stunden
Höhenmeter gesamt: 56306
Wieder einmal ein sehr schöner Beitrag... Super geschrieben und tolle Bilder! Passt auf euch auf und weiterhin viele schöne Erfahrungen 😉...
AntwortenLöschenDanke dir Dome! In einer Woche reisen wir wohl in eines deiner Lieblingsreiseländer... Thailand!!! Wir freuen uns grad sehr in Asien unterwegs sein zu dürfen!
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