Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Sonntag, 1. März 2015

Weniger Abenteuer, me(e)hr Strand

von Vientiane (Laos) nach Ipoh (Malaysia)

In Vientiane sahen wir bei der abendlichen Essenssuche 2 Reiseräder an einem Zaun, vor einem indischen Restaurant stehen. Wir sprachen die mutmaßlichen Besitzer an und gesellten uns zu ihnen. Das belgische Paar, beide Anfang 50, waren schon viel mit dem Rad unterwegs. Sie erzählten uns, dass sie versuchen alle 10 Jahre für jeweils ein Jahr mit dem Rad zu reisen. Nun befinden sie sich auf ihrer 3. großen Tour. Natürlich tauschten wir uns viel aus und verbrachten 2 angenehme Stunden zusammen. Am nächsten Morgen trafen wir uns an unserem Hotel wieder und tranken noch einen Minz-Lemon-Shake zusammen.


unser Hotel
 
herzliche Besitzerin des "Fruit Heaven" wo wir wohnten

Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zur laotisch-thailändischen Grenze, da am Abend unser Nachtzug nach Bangkok fuhr. Weil hier die Grenze entlang des Mekong führt mussten wir über die sogenannte Friendship-Bridge No. 1. Diese zu finden gestaltete sich für uns nicht so einfach. Vielleicht war es eine Mischung aus schlechter Ausschilderung, Unaufmerksamkeit und Dummheit, wir wissen es nicht. Jedenfalls nach mehrmaligem Fragen und nur sehr ungenauen Wegbeschreibungen fuhren wir nach Gefühl. Unser Gefühl endete in einem Feldweg, wo wir erneut fragten. Der Mopedfahrer zeigte nach links, einen Holperweg entlang. Auch wenn es uns unglaubwürdig vorkam, folgten wir seiner Weisung. Nach 800 m passierten wir einen kleinen Durchgang eines Zaunes und landeten auf einem Hinterhof einer Firma. Diesen passierten wir und schoben unsere Räder unter einer Absperrkette hindurch, ohne zu wissen wo wir uns befanden. Doch nach einem Blick nach links und rechts stellte sich recht schnell heraus, dass wir genau zwischen den Grenzposten gelandet sind. Wir machten noch einen kleinen Schlenker, um den Ausreisestempel zu bekommen, und fuhren illegaler Weise über die, für Radfahrer gesperrte, Friendship-Bridge No.1. Am Brückenende, auf thailändischer Seite, wurden wir von einer Desinfektionsmitteldusche auf Fußhöhe begrüßt.
 Trotz vieler Aussagen anderer Reisender bekamen wir ein 4 Wochen-Visum, anstatt eines 2 Wochen-Visums, welches für uns ausreichend sein sollte. Der Bahnhof war schnell gefunden, somit wurde noch Proviant eingekauft und etwas Essen gegangen.

ich mit einem kleinen Wagen und unserem
Gepäck

Dani im Ausklappbett des Zuges

Für die 600 km lange, 11 stündige Zugfahrt mussten wir ca. 25 € pro Person und 2,50 € pro Rad bezahlen. Die Zugfahrt verlief recht entspannt und wir konnten sogar ein wenig die Augen zu machen. Somit kamen wir nur leicht ermüdet in Bangkok an. Da wir keine Lust hatten uns durch diese Millionenstadt mit dem Rad zu kämpfen versuchten wir einen weiteren Zug in Richtung Süden zu bekommen. 2 1/2 Stunden später sollte es schon soweit sein. Was uns hier jedoch ein wenig kurios erschien: Für 130 km Zugfahrt sollten wir pro Person nicht einmal 1 € zahlen, für die Räder jedoch 2,50 €. Man erklärte uns, dass die Radpreise nicht von der Länge der Fahrt abhängen, die Personenpreise jedoch schon. Gegen Mittag stiegen wir in Phetchaburi aus dem Zug und schwangen uns auf unsere Räder, um noch die 20 km entfernte Küste zu erreichen.


Bahnhof Bangkok















 Unser weiterer Plan war es, die Ostküste auf möglichst kleinen Nebenstraßen, bis zur Stadt Surat Thani entlang zu fahren. Dann wollten wir an die Westküste wechseln um kleineren Unruhen im Südosten Thailands aus dem Weg zu gehen.
Also schlängelten wir uns, hauptsächlich nach Gefühl und Kompass fahrend, gen Süden, die Küste entlang. Am nächsten Abend hatten wir eigentlich mit all unseren Entscheidungen eher Pech. Wir fragten bei einigen Resorts und Unterkünften, doch diese waren eher hochpreisig. Letztendlich waren wir irgendwann müde und lustlos um weiter zu fragen und nahmen einen "Abstellraum" eines Resorts als Schlafgemach. Leider bemerkte ich beim checken des Raumes nicht den ekeligen Verwesungsgeruch und die riesige Ameisenstraße die quer durchs Zimmer führte. Für diese Kammer durften wir 17 € bezahlen, was man in Thailand in der Regel für schöne, angenehme Wohlfühl-Unterkünfte, oder Bungalows bezahlt. Doch damit war an diesem Abend noch nicht genug. Zur Essensaufnahme gingen wir in das einzige Restaurant an diesem Strandabschnitt. 2 Fruchtsäfte sollten erst einmal unsere Gemüter etwas besänftigen. Doch was bekamen wir serviert?! Ein Sirup-Wasser-Gemisch. Wir reklamierten diese und stiegen auf Flaschengetränke um. Das Essen schmeckte leider auch wirklich schlecht, doch der Knaller kam bei der Bezahlung. Mittlerweile überschlagen wir immer grob was wir bezahlen müssen, um unfugtreibenden Restaurantbesitzern zuvor zu kommen, was hier definitiv Sinn machte. Wir sollten das doppelte vom Normalpreis bezahlen. Dies taten wir natürlich nicht und baten um erneutes addieren der einzelnen Beträge. Leider hat die Kellnerin wohl in der Grundschule in Mathematik nicht sonderlich aufgepasst; die Rechnung war immer noch deutlich zu hoch. Nach dem 3. Versuch waren wir zufrieden, da wir weniger bezahlen mussten als wir errechnet hatten, was für die erbrachte Leistung leider immer noch zu viel war.

ein Seitenstreifen für Radfahrer


thailändischer Wachmann

extravagante Schaukel

alternatives Wohnen im Bahnwagen





Affen die sich auf eine Wassermelone stürzten



Innerhalb der nächsten Woche fuhren wir 550 km entlang der Küste bis in die Nähe von Surat Thani. Es ging teilweise auf wirklich verlassenen, strandnahen Straßen unter Palmen immer weiter gen Süden. Zwischendurch gab es leider keine andere Möglichkeit, als auf die Hauptstraße aus zu weichen. Hier trafen wir 2 Taiwaner, die ebenfalls pedalierend unterwegs waren. Jedoch langärmlich, mit langen Hosen,  hoch gezogenem Schal, und "Chemie-Labor-Schutzbrillen" im Gesicht. Auf meine Nachfrage wofür diese sind, meinten sie, dass somit ihre normalen Brillen vor Staub etc. geschützt sind. Jedem das Seine! Die beiden wollten Singapur (1600 km) innerhalb von 2 Wochen erreichen, und nur Hauptstraße fahren. Wir hatten für das gleiche Ziel 5 Wochen und über 2000 km eingeplant. Radreisender ist also nicht gleich Radreisender.
Wir bogen also schnellst möglich wieder auf unsere kleine Küstenstraße ab, auf der wir oft nicht wussten wo wir uns gerade befinden.
Wenn sich die Möglichkeit bot, dann gingen wir auf Märkten etwas einkaufen und probierten vorsichtig das ein oder andere. Für uns gab es öfters frittierte Süßkartoffeln, Sticky Rice mit Mango (unglaublich lecker), Milo (Kakao) mit Eiswürfeln, Thai-Tea oder wir kauften für unser neues Leibgericht ein. Dies setzt sich aus Süßkartoffeln, Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer und Salz zusammen und ist auf unserem Benzinkocher hervorragend zu zubereiten.

















An unserem 256. Reisetag kauften wir wieder für unser Leibgericht ein und bereiteten uns, seit langem mal wieder, auf eine unbezahlte Übernachtung vor. Komischerweise war gegen Abend auch wirklich kein betriebenes Hotel oder ähnliches zu sehen. Wir erreichten einen einsamen Strandabschnitt und trafen auf momentan nicht betriebene Bungalows. Wir begutachteten sie und kamen zu dem Entschluss eine der Terrassen zum Nächtigen zu nutzen. Wir freuten uns auf ein Bad am einsamen Strand! Daraus wurde nichts: "Quallenalarm!". Das wäre auch zu perfekt gewesen. Doch das Wasser der Bungalows war zum Glück nicht abgestellt und somit konnten wir uns unter einem Gartenschlauch hinterm Haus waschen.

Fahrradpflege und -Wartung am Bungalow

 
 


entlang unserer Radroute

Wildcampieren am leerstehenden Bungalow direkt am Strand
 
gemütlicher Strandabschnitt

einige Einheimische wollten uns zuvor schon zum
 Umkehren bewegen, doch dank einer kleinen
Behelfsbrücke konnten wir passieren

Von Surat Thani ging unsere Route quer durchs Inland zur Stadt Klong Thom. Eigentlich führte die komplette Straße entlang von Kautschukplantagen, was manchmal etwas eintönig und oft auch unangenehm riechend war. Thailand ist einer der größten Naturkautschukproduzenten weltweit.

Kautschukplantage

Hier in Thailand sahen wir schon oft Unterkünfte die auf den ersten Blick etwas komisch aussehen. Man kann mit dem Auto direkt vor die Tür des Zimmers fahren und dann einen Vorhang vorm Auto zu ziehen. In der Regel stehen 2 verschiedene Preise an den Unterkünften. Meist fragen wir nach einem Discount wenn wir eine Unterkunft beziehen möchten. So auch auf dem Weg nach Klong Thom. Doch bei meiner Frage nach dem günstigeren Preis, der angeschlagen war, mussten die Besitzer kichern, konnten uns, wegen fehlender Englischkenntnisse, jedoch nichts weiter erklären. Wie wir uns vorher schon dachten ist der niedrigere Preis für etwas andere Kundschaft gedacht die, in Begleitung junger Damen, diese Unterkunft nur eine relativ kurze Zeit nutzen. Man gab uns auf den höheren Preis einen Nachlass.
Am folgenden Abend fragten wir ebenfalls nach einem Rabatt. Oft gibt es Preisunterschiede für Aircondition und Ventilator. Auch hier verlangte man deutlich weniger für das Zimmer mit Ventilator. Nur witzig, dass es das gleiche Zimmer war. Sie nahm uns die Fernbedienung für die Aircondition weg und wir sparten 7 €!


schicker, kleiner Bahnhof

ich fragte an diesem Laster nach einem Getränk,
eigentlich mit finanziellem Ausgleich.....
wir bekamen eine Sprite geschenkt

Pause auf dem Markt

mal wieder eine Blume in Danis Radvase




















In Klong Thom entschieden wir kurzerhand auf die Insel Koh Lanta zu fahren und dort 2 Ruhetage ein zu legen. Auf dem Weg zur Insel trafen wir nach wenigen Kilometern David aus Kanada. Er ist 63 Jahre und schien noch top fit zu sein. David verbringt im Winter immer viel Zeit in Asien. Da er gern Rad fährt und seine Frau voll und ganz mit dem Strand zufrieden ist, trennen sich die Wege der beiden immer mal wieder. Unsere trennten sich auf Koh Lanta auch wieder.
Auch wir wollten einfach mal auf einer Insel an netten, nicht überlaufenen Stränden entspannen. Wir beschlossen recht schnell uns für 2 Tage einen Roller zu mieten um die Insel etwas einfacher erkunden zu können und dem Haupttouristenstrom ein wenig zu entfliehen. Obwohl auf dieser Insel, vor allem im nördlichen Teil, viel los ist, fanden wir einsame Strände und abgelegene Ecken im Südwesten. Auch Lanta Old Town im Südosten war eine Reise wert. Ein uriges, touristisches, angenehmes Städtchen.

David, der 62 jährige Kanadier

der belebtere Strand auf Koh Lanta



ein Schweden-Tuktuk für Lotti

Strand im Südosten der Insel


bitte aufmerksam die Mitte des Plakates lesen

einsame Bucht mit höchstens 30 Menschen
 


die Reggae-Bar in der wir unser gemütliches Abendbier tranken

Am ersten Nachmittag gingen wir in einer etwas touristischeren Ecke noch einmal zum Strand, um eine kleine Abkühlung zu nehmen. Als wir aus dem Wasser kamen, ging ein krasser Bodybuilder mit heftiger Nackenmuskulatur und seiner schicken Dame an uns vorbei. Ein anderer Strandbesucher und ich guckten uns etwas verwundert an. Kurze Zeit später sprach er uns an und fragte ob wir mit dem Rad unterwegs seien. Wie schon einige Male fragten wir uns im ersten Moment woher er dass denn weiß, doch unsere Radtasche verriet uns. Dani wandte sich dem Gespräch zu und erkannte die dazugehörige Frau und meinte: "We know each other! We met you near Pai in Norththailand!" Unglaublich! Die beiden Holländer (Jaap und Alie) trafen wir einige Wochen zuvor in Nordthailand in den Bergen. Und nun wie es der Zufall so will, 1500 km weiter südlich, treffen wir die beiden wieder. Wir tranken ein Wiedersehensbier und abends gingen wir gemeinsam Essen. Ein herzliches, sehr schönes Treffen.

mit Jaap und Alie in der Reggae-Bar

Für den nächsten Tag besorgten wir uns Karten für einen Muay-Thai-Kampf-Abend. Wir wollten noch einen klassischen, traditionellen, einheimischen Sport anschauen, wozu das Muay Thai gehört. Ein wenig Bedenken hatten wir, dass man hier die Kämpfe nur für die Touristen veranstaltet. Diesbezüglich sollten wir aber eines besseren belehrt werden. Die Kleinsten eröffneten den Abend (8 jährige). Der 5. Kampf war der Letzte und es ging so richtig zur Sache. Rücksicht wurde auf den Gegner nicht genommen, doch man sah sportliche, faire Kämpfe. In der 1. Runde des letzten Kampfes gab es einen Knockout. Der niedergeschlagene lag 5-10 Sekunden bewusstlos am Boden. Dann stand er auf, hob seine Hände vor die Brust und bedankte (verneigte) sich bei seinem Gegner der ihm so eben die Lampen aus geknippst hat. Das ist thailändische, sportliche Höflichkeit!

die kleine Arena

 

Nach insgesamt 3 Ruhetagen auf Koh Lanta müssten wir leider 40 km die gleiche Strecke  zurück fahren, die wir gekommen sind. Das ist nicht grad unsere Lieblingsbeschäftigung. Wieder auf Kurs suchten wir nach kleineren Straßen, um der Hauptverkehrsachse zu entkommen. An diesem Tag sollte meine Hinterrad seinen 5. Speichenbruch erleiden. Mittlerweile bin ich recht versiert im Speichenwechseln, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie fest ich sie genau ziehen muss. Doch dies war nicht unser einziges Radproblem. Meine Hinterbremse funktionierte schon seit einer Woche nicht mehr, was hier im Flachland kein großes Problem darstellt. Doch bevor wir wieder in die Berge aufbrechen sollte diese Problematik behoben sein. Bei Dani funktionierte ein Hebel für die Gangschaltung nicht mehr einwandfrei. Wir schauten auf die Landkarte und wählten die Stadt Ipoh in Malaysia für einen längeren Aufenthalt und Fahrradreparaturen aus. Doch die knappen 550 km bis dahin mussten wir noch mit unseren Problemchen zurecht kommen.

Essensstand auf dem Markt

Watermelonshake, sehr erfrischend

Frühstück  für insgesamt 3,50 €

Malaysier auf Vespatour

Wir müssen sagen, dass uns eine Sache auf unserer Reise immer wieder begegnet und nervt.
Müll!
Eigentlich fällt uns das Müllproblem schon seit Kroatien auf. In dem einen Land ist es vielleicht etwas vorherrschender als in einem anderen, doch vorhanden ist es leider überall. Wir finden es erschreckend wie die Menschheit mit ihrer Umwelt umgeht. Wir sahen Kühe im Meer von Plastiktüten grasen, Jungs aus einem Haus gehen, ihre Getränkedose auf die Straße werfen, Müllberge direkt hinter den Marktständen sich anhäufen, Leute ihren Müll mit einer Selbstverständlichkeit aus dem Auto werfen. Und dies sind nur einige, gut zu beschreibende Beispiele. Zudem liegt dort wo Menschen leben, Müll am Straßenrand, im Gebüsch, einfach überall. Die fehlende Infrastruktur stützt das Problem sicherlich in vielen Ländern. Bei uns gibt es MVA (Müllverbrennungsanlagen), in anderen Regionen der Welt werden MVG (Müllverbrennungsgräben) und MVP (Müllverbrennungsplätze) eingerichtet. Diese gibt es in verschieden großer Ausführung. Oft sind sie eher klein gehalten und befinden sich mitten in den Ortschaften. Dadurch dass Filter und Schornsteine fehlen, kann man die Verbrennungsgase perfekt in Fahrradsitzposition, ungefiltert einatmen.
Mein Traum ist ein weltweiter "Müll-Sammel-Tag", an dem niemand etwas anderes machen muss, außer Müll sammeln....und jeder muss mit machen!!!

Während einer Pause schauten wir, wie so oft, auf unsere Landkarte. Wir entdeckten einige Inseln an der Südwestküste Thailands, die recht unbesiedelt aussahen. Wir hatten die Idee auf einer einsameren Insel noch 1-2 Ruhetage ein zu legen. Doch bisher wussten wir absolut nichts über die Inselgruppe Tarutao. Wir beschlossen an der Abbiegung nach Tarutao ein Cafe mit W-LAN zu suchen und uns im Internet über diese Inselgruppe zu informieren. W-LAN wurde gefunden und die Recherche ergab, dass es sich um einen Nationalpark handelt und dort einige Inseln unbewohnt sind, Touristen dort jedoch übernachten können. Also schienen wir das gefunden zu haben was wir suchten. Wir radelten in den Hafenort Pak Bara, kauften ein Ticket für den nächsten Tag und nahmen uns ein Zimmer.
Am nächsten Mittag, beim Warten auf das Speedboat, kamen wir mit einem Holländer ins Gespräch. Jacob war vor kurzem erst 3 Monate in Thailand unterwegs um eine neue App auf zu bauen. Und man glaubt es nicht um was für eine App es sich handelt ...... ja, um einsame Strände. Und nun war er mit seinen Eltern unterwegs und fuhr auf die gleiche Insel wie wir. Er gab uns noch einen Tipp welchen der 3 Strände wir am besten ansteuern sollen und so landeten wir an einem wirklich einsamen, ruhigen Strand!

Jacob, der App-Entwickler

unser zu Hause für 2 Tage




Sundowner-Bier

 
Hier auf Turatao verbrachten wir 2 sehr ruhige Tage. Am ersten Abend kochten wir gemütlich am Strand und tranken noch ein Sundowner-Bier. Am nächsten Morgen bauten wir unser Zelt sicherheitshalber ab, da wir hörten, dass die Affen gerne Zelte durch wühlen, kaputt machen oder Dinge klauen. Tagsüber wurde gelesen, gekniffelt, relaxt und eine Runde schnorcheln gegangen. Abends gingen wir im einzigen kleinen Restaurant essen, dann wurde unser Zelt wieder auf gebaut. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem 2 x am Tag verkehrenden LKW-Bus wieder zum Hafen und setzten aufs Festland über.



leichte Skepsis beiderseits

















In Pak Bara holten wir unsere zurück gelassenen Sachen aus dem Hotel. Hier bekamen wir mit, wie sich ein 3 jähriger verhält, der augenscheinlich zu wenig Aufmerksamkeit und Erziehung genießt. Es war der Junge der Hotelbesitzerin. Er schob sein Plastikdreirad immer hin und her, schrie zwischendurch mal ein wenig rum und wurde von seiner Mutter zurecht gewiesen. Dann packte er seinen Schniedel direkt vor der Eingangstür aus, pinkelte dort hin und fuhr immer mit seinem Dreirad durch die Pisse. Er war drauf und dran das mit Urin verschmierte Dreirad ins Haus zu schieben.... niemand kümmerte sich um ihn und um das was er macht.

Wie wir im Internet recherchiert hatten gibt es eine Fähre, die aus Tammalang (Südthailand) nach Kuala Perlis (Nordmalaysia) fährt und uns einen langen Umweg ins Inland erspart hätte. Wir fuhren zu diesem Hafen, erfuhren dort jedoch, dass es nur ein Schiff auf die Insel Langkawi gibt. Auch am kleineren Fischerhafen wurden wir nicht so recht fündig. Zwar bot man uns dort eine Überfahrt an, jedoch sollte diese 40 € für 20 Minuten Fahrt kosten. Der Mann versicherte uns, es sei der normale Preis den die Einheimischen ebenfalls bezahlen würden. Wir entschlossen uns dazu einen weiten Umweg ins Inland in kauf zu nehmen. An diesem Tag kamen wir, dank unseres Hafenabstechers, nur 50 km wirklich voran, obwohl wir 90 km auf dem Tacho stehen hatten.

Doch am folgenden Tag hatten wir großes Glück. Es war ein weiterer, nicht weit entfernter Grenzübergang ausgeschildert. Zwar hatten wir zuvor gelesen, dass dieser für Touristen nicht passierbar ist, doch wir wollten es versuchen. Wir fragten an 4 verschiedenen Stellen, der Highway-Police, bei einem Sicherheitsmann vom Krankenhaus, beim Militär und später noch bei der richtigen Polizei. Alle gaben uns die Auskunft, dass es möglich sei. Doch bis zuletzt waren wir skeptisch und gespannt ob es funktioniert. An der Grenze angekommen winkte man uns sofort durch. Vom thailändischen Grenzbeamten bekamen wir noch 2 Wasserflaschen geschenkt und die Einreise in Malaysia dauerte höchstens eine Minute.

Roti mit Dip und einem Tee mit süßer Kondensmilch

In Malaysia angekommen, merkte man rechts schnell, dass man in einem neuen Land ist. Die Malaysier scheinen kontaktfreudiger zu sein, was wir beim Essen auswählen an einheimischen Ständen merkten. Oft hatten die Verkäufer keine Scheu mit uns zu kommunizieren und sprachen ein wenig Englisch.
Des weiteren fahren hier wieder mehr Kleinwagen rum, sowie Autos in einem nicht so einwandfreien Zustand. In Thailand hatten wir das Gefühl, entweder man hat einen große Pickup, oder ein Moped.
Natürlich gibt's hier andere Getränke und Speisen. Wir tranken in den ersten Tagen viel Zuckerrohrsaft mit Eis, was sehr erfrischend ist. Ansonsten scheint hier recht viel indischer Einfluss zu herrschen, was sich im Essen wieder spiegelt. Es gibt zum Frühstück oft Rotis (indische Fladenbrot) mit verschiedenen (Curry) Dips.


???

zum ersten Mal ist unser Fernziel
Singapur angeschlagen

Dani auf dem malaysischen Donau-Radweg


große Essensauswahl

Zuckerrohrsaft in Tüten

und hier die dazu gehörige
Benzin betriebene Presse















Hier in Malaysia erscheint uns die Übernachtungssituation wieder etwas anders zu sein. In Thailand fanden wir auch irgendwo im nirgendwo eine Schlafmöglichkeit, hier mussten wir schon mal wieder auf unser Zelt zurück greifen und eine Wildcampingnacht einbauen.
In Malaysia ist der muslimische Glauben sehr verbreitet. Somit sehen wir wieder öfters Damen mit Kopftüchern, die uns gegenüber jedoch offener erscheinen, als zum Beispiel in der
Osttürkei oder dem Oman.

malaysische Hochzeitsgesellschaft 

LKW mit Tropenholz

hier sieht man überall gerodete Flächen, auf denen einst Regenwald stand
Ein Schild mit allen Verkehrszeichen die es hier so gibt....
nach diesem Schild war weder eine Ampel, noch eine
T-Kreuzung, noch eine Kurve, oder ein Stoppschild
oder ein Füßgängerüberweg
 

relativ großes Kurvenschild

Innerhalb von 3 Tagen nach unserem Grenzübertritt erreichten wir die Stadt Ipoh. Was uns hier eines morgens beim frühstücken passierte, ist schon wieder unglaublich. Wir aßen jeder 2 Roti und tranken einen Tee dazu. Dann kam der Cafebesitzer zu uns und gab uns zu verstehen, dass wir nicht mehr bezahlen bräuchten, das hätte bereits jemand für uns gemacht. Wer derjenige ist, fanden wir leider nicht heraus, er blieb unsichtbar.

Zelt zum Trocknen im Hotelzimmer



Marktgewusel

Unsere Räder gaben wir in eine Radwerkstatt und ich fahre nun mit normaler V-Brake am Hinterrad rum, anstatt einer hydraulischen Felgenbremse. Danis Schaltung funktioniert auch wieder. Also ist es jetzt schon ein gelungener Stopp hier in Ipoh. Wenn euch jetzt auch noch dieser Bericht gefällt, dann ist er perfekt!

Was sind unsere nächsten Pläne?!
Wir wollen in die Cameron Highlands fahren und dann wieder an die Ostküste wechseln. Von dort bis in die Hafenstadt Mersing, vor der Insel Tioman fahren. Dafür haben wir noch 2 Wochen Zeit und 750 km vor der Brust, also normalerweise gut machbar.
Vor den Bergen haben wir hier jedoch großen Respekt. Oder besser gesagt vor der Kombination die hier herrscht. Die Kombination aus 35 - 40° C im Schatten, mit 60 % Luftfeuchtigkeit und den Bergen. Wir werden sehen wie es uns bekommt und im nächsten Bericht dazu Stellung nehmen.



Link zu unserer bisher gefahrenen: Route

 

KM-gesamt: 13259
Zeit im Sattel: 841 Stunden
Höhenmeter gesamt: 74152


2 Kommentare:

  1. Wieder einmal ein Super Bericht!!! Schreib doch einfach ein Buch über eure Reise wenn ihr wieder hier seit, ich würde es kaufen ;)...

    Viel Spass weiterhin

    Grützli vom Dominik

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  2. Hallo Ihr Zwei!
    Ihr habt ja spannende Monate hinter euch! Respekt!
    Wir wünschen euch einen guten weiteren Verlauf eurer Reise und kommt irgendwann gesund wieder nach Hause!
    Wir sind nun auch schon wieder einige Tage in Deutschland und müssen uns noch an die Kälte gewöhnen. ;-).
    Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt wünschen euch Bernd und Annette (kurzes Treffen in Kasi/Laos)

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