Kleine Begrüßung




Moin, moin!

Schön dass du auf unserem blog gelandet bist!


Aktuell berichten wir hier von unserem 1 jährigen Radabenteuer welches Ende Mai 2014 begann. Wir starteten in Hamburg und sind ganz grob gesagt in Richtung Osten, Südosten unterwegs. Der Plan ist es über Athen, die Türkei bis in den Südiran zu radeln und dann von Dubai aus einen Flieger nach Myanmar zu nehmen und dort weiter zu fahren. Doch Pläne sind zum ändern da...

Wenn man durch ferne Länder reist bekommt man automatisch mit dass in anderen Ländern andere, größere und tiefgründigere Probleme herrschen als wir sie aus Deutschland kennen. Wenn man diesen Menschen helfen möchte gibt es unserer Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder man packt selbst aktiv mit an und versucht etwas zu bewegen, oder man wählt den bequemeren Weg und gibt den Menschen die die 1. Variante gewählt haben eine finanzielle Unterstützung. Auch wir haben uns für die 2. Möglichkeit entschieden und würden uns freuen wenn ihr "unser" Projekt unterstützt.
Bei Amnesty haben wir das Projekt ins Leben gerufen "Dani & Henne go east". Den Link findet ihr auf der rechten Seite unter der Überschrift "Brauchbare Links".


Doch nun wünschen wir einfach viel Spaß beim Verfolgen der Reise!!!

Montag, 18. August 2014

Türkei pur!

von Egirdir (Türkei) nach Divrigi (Türkei)

Egirdir genossen wir noch und verlängerten unseren Aufenthalt um einen weiteren Tag. Hier erwischten wir ein wirklich entspanntes, gemütliches Hostel mit reichhaltigem, leckerem Frühstück! Man muss sagen; an unseren Ruhetagen machen wir nicht grad viel, keine großen Aktionen. Eher wird rum gelegen, gelesen, gesurft, Blog geschrieben, Tatort geschaut oder zum 100. Mal auf die Karte geguckt wo es als nächstes hin geht. Doch wir genießen auch diese Tage sehr.
 


Unsere Frühstückarena


HSV-Jugend on tour

Blick auf Egirdir
 
An unserem 69. Reisetag traten wir nach einem ausgiebigen Frühstück wieder in unsere Pedalen. Zuvor wurde noch ein Telefonat mit unserem in Hamburg stationierten Iran-Visum-Kontaktmann geführt. Wir hatten nach den letzten Gesprächen und Emails mit ihm eher das Gefühl das es mit dem Visum etwas ins stocken gerät. Doch er versicherte uns dass alles kein Problem sei. Wir lassen uns überraschen wenn wir in Erzurum in der Osttürkei zum iranischen Konsulat / Botschaft gehen und drücken bis dahin die Daumen.
Kurz nach der Abfahrt gab es einen kurzen Aufreger. Wir fuhren wie immer anständig nahe des rechten Seitenstreifens. Das uns überholende Auto hielt zu uns auch ausreichend Abstand, doch leider nicht zum entgegen kommenden Fahrzeug. Es schepperte, die Spiegel krachten gegen einander. Blöder Weise hatte der Fahrer des uns überholenden Gefährts seine Scheibe unten und die Splitter des Spiegels erwischten ihn am Arm und im Gesicht. Zum Glück keine  größeren Verletzungen, sondern nur welche die wir mit unserem 1.Hilfe-Set provisorisch verarzten konnten.
Abends beim Gemüse-"KAUF" bot sich uns wieder eine typisch türkische Szene. Wir hielten an einem kleinen Kiosk, holten Fanta und fragten nach Gemüse für´s Abendessen. Der Besitzer flitzte los, wir unterhielten uns mit französisch sprechenden Türken. Der Besitzer kam wieder. Er überreichte uns eine Tüte voll Tomaten, Paprika und Zwiebel. Bezahlen durften wir nichts.
In der Abenddämmerung ging es noch zum 1600 m hohen Pass Yellibel im Sultan Daglari.
 



unser abendlicher Pass


spartanische Behausung, jedoch mit SAT-Schüssel
 
 
Die nächsten 3 Tage ging es durch die flache anatolische Steppe, in der wir uns zwischen 800 und 1200 Höhenmetern bewegten. Der Altimeter hatte in diesen Tagen nicht all zu viel zu tun, dafür hätten wir beim Kilometerzähler fast einen Batteriewechsel vornehmen müssen. Knappe 350 km spulten unsere Beine in 3 Tagen auf den Tacho.
Am ersten dieser 3 Tage fuhren wir lange an einer größeren 2 spurigen Straße entlang und uns wurde häufig sehr freudig zu gewinkt und gehupt. Abends waren wir etwas trottelig und fuhren an einem Supermarkt vorbei, da wir meinten es komme bestimmt noch ein anderer. Jedoch tat sich nur noch ein Mini-Market auf, bei dem wir eine Tomaten-Tütensuppe zu unseren Spaghetti kauften. So hatten wir uns unser Abendessen nicht vorgestellt. Ein leckeres Abendessen sollte unseren Magen heut scheinbar nicht erreichen. Der Benzinkocher wollte nicht so recht. Wenigstens wurden die Nudeln gar, die Tütensuppe wurde jedoch nicht zum Kochen gebracht. Satt wurden wir, ein Genuss war es aber nicht!
 
Abfahrt vom Pass runter

laute türkische Fortbewegungsmittel




 
Da es auf diesen großen Straßen nicht so viel Spaß macht zu fahren suchten wir uns kleinere Wege raus, die in unserer Karte als "Fahrwege" bezeichnet sind. Es sind in dieser Gegend wenig befahrene asphaltierte Straßen, also eigentlich perfekt. Einziger Nachteil: kaum Beschilderung. Da wir ausschließlich mit Karten navigieren (kein internetfähiges Smartphone oder GPS) mussten wir viel nach dem weg fragen, was mit unserem auf 5 Wörter beschränktem Türkisch nicht so einfach ist. Wir wollten nicht auf 2 Moped fahrende Jungs hören und machten somit einen 30 km Umweg. Das hat man davon! Später fragten wir an einem Kiosk erneut nach dem Weg und ein Mann machte eine hervorragende "Stuhl"-Zeichnung mit der wir wirklich wieder auf dem richtigen Pfad landeten. 
An diesem Tag wurde Dani in der Stadt Altinekin extrem beäugt. Ich kam aus einem Market und sah wie ein ganze Männerrunde von dem 20 Meter entfernten Cafe zu Dani rüber sah. Als wir durch die Stadt schlenderten sahen wir annähernd 0 Frauen auf der Straße. Geschweige denn Unterschenkel freie, hellhäutige, nicht Kopftuch tragende. In solchen Städten muss man sich entweder möglichst anpassen oder den Blicken stand halten.
 
leichtes Müllproblem an unserem Frühstücksplatz

die bisher schönste Blume in Danis Vase

leichtes Suchbild (für Annika)

Tankstellen-Cay-Einladung



 
"Stuhl"-Zeichnung
 



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Trotz unseres Umwegs am Vortag versuchten wir erneut einen kleinen Weg. Nach 5 Kilometern wollten wir in einem kleinen Ort unsere 1. Mahlzeit des Tages zu uns nehmen. Jedoch stand erst einmal ein Fototermin mit den Kioskbesitzern und der Dorfjugend an. Meinen 1. türkischen Facebook-Freund habe ich nun auch. Die Jungs füllten mit mir unsere Wasserflaschen an der Moschee auf. Wir beschlossen jedoch unser Frühstück für ein paar Kilometer zu verschieben und tranken nur ein Kaltgetränk. So früh am Morgen war es etwas zu viel Trubel. Doch bevor wir etwas zu beißen bekamen, bekamen fast andere etwas zu beißen. Und zwar begegneten wir den Kangal Hunden (türkische Hirtenhunde) die uns kläffend, knurrend und angsteinflößend hinterher rannten.
Hunde die diese Dinge tun mögen wir schon nicht, doch Kangal Hunde sind zu dem noch wirklich riesig und können bis zu 80 kg schwer sein.
Unsere kleinen Wege führten uns mal wieder nicht dort hin wo wir dachten. Doch diesmal gab es keinen Umweg den wir fahren mussten, sondern wir erreichten die Hauptstraße der wir eigentlich ausweichen wollten. Wir kamen direkt an dem größten und besterhaltenen "kervansaray" (Karawanenpalast) Anatoliens raus, der um 1229 erbaut wurde und den wir spontan besuchten.
 
rechts mein neuer "Facebook-Freund"

die Mädelstruppe

Suchbild.....wer findet die Hunde



Karawanenpalast

Innenhof des Karawanenpalastes



Zeltplatz
 An unserem 72. Reisetag erreichten wir nach 50 km Göreme in Kappadokien. Wir tranken unser erstes Bier auf türkischem Boden, ein Efes, mit genialem Ausblick. So 500 ml Efes in der Hitze können einen Radfahrer schon mal Schlangenlinien fahren lassen.
 Kappadokien liegt in Zentralanatolien und wird im Reiseführer als ein Weltwunder der Natur bezeichnet. Dem können wir nur zustimmen. Hier gibt es bizarre Felsformationen aus Tuffstein (vulkanisches Gestein) in welche früher Häuser gebaut wurden. Das spröde Gestein wurde ausgehöhlt und es wurden ganze Kirchen in den Felsen errichtet. Ebenfalls in Kappadokien (in Derinkuyu) besuchten wir eine "unterirdische Stadt" von denen bis zu 50 in diesem Gebiet vermutet werden. Die unterirdische Stadt reicht bis zu 55 Meter unter die Erde und es hausten dort mehrere tausend Menschen. Die Anlage ist mit Lüftungsschächten versehen, so dass sich die Bewohner mehrere Monate vor Angreifern oder Verfolgern verstecken konnten.
Hier in Kappadokien ist es ein Klassiker mit dem Heißluftballon früh am Morgen über die Region zu fahren. Auch von unserem Campingplatz, auf dem wir 4 Nächte verbrachten, war es herrlich an zu schauen. Wir machten eine Wanderung durch eines der wirklich beeindruckenden Täler und mieteten uns einen Tag ´nen Roller um die Gegend zu erkunden. 
 


Burgfels vonUshisar

Göreme

Efes kurz vor Göreme

Steigung zu krass --- Dani musste absteigen

Wanderung durch ein Tal

kleiner Eingang in die Felswohnung






VW-Käfer-Bus

so sah es früher hier bestimmt aus

Kirche im Tuffsteinfels


morgens am Himmel Kappadokiens



unterirdische Stadt Derinkuyu


selbst die "Jandarma" haben hier ihre Station


 Am letzten Tag in Göreme fanden wir noch heraus dass es im Nachbarort ein Hamam gibt. Das konnten wir uns und unseren Beinen nicht entgehen lassen. Die türkischen Knetmaschienen die bestimmt 30 Minuten arbeiteten machten uns wieder um einiges sauberer und entspannter. Zuerst bekamen wir eine Art großes Geschirrhandtuch mit sehr dünnem Stoff umgebunden, gingen in ein Dampfbad und eine Sauna. Danach nahmen wir auf einer Art Massageliege platz und wir wurden regelrecht gewaschen und mit einem rauen, türkischen Peelinghandschuh abgeschrubbt. Wir fühlten uns wie neu geboren, bombastisch!!!



An unserem 77. Reisetag saßen wir wieder auf den Drahteseln. Wieder vorwärts zu kommen war nach 3 Ruhetagen schon wieder ein schönes Gefühl. Das nächste größere Ziel ist die ca. noch 800 km entfernte Stadt Erzurum. Eigentlich versuchen wir die großen Städte zu umfahren, doch Erzurum müssen wir wegen unseres Iranvisums ansteuern um dort zur iranischen Botschaft zu gehen. Wir hatten uns einen hoffentlich guten Weg auf der Karte raus gesucht, der so weit es ging abseits der viel befahrenen Straßen führt und Städte nicht passiert.
1,6 Kilometer nach dem Campingplatz stellten wir fest, dass wir unsere Tupperdose im Kühlschrank des Campingplatzes vergessen hatten. Da es ein wenig bergauf ging hatte keiner von uns Lust nochmal zurück zu fahren. Schon kurios.....da fährt man um die halbe Welt, doch 1,6 km sind dann doch zu viel?!?!
Nach einiger zeit in einem Dorf hielt ein Auto neben uns an und fragte wo wir hin wollen. Wir sagten ihm dass wir nach Develi möchten. Daraufhin meinte er nur dass er aus der Gegend komme, es dort nichts zu sehen gäbe, es noch 100 km entfernt sei (nach unserer Karte 40 km) und wir besser nach Kappadokien zurück fahren sollen. 2 Minuten später hielt ein weiteres Auto und fragte wo wir hin wollen und meinte, es seien noch 40 km nach Develi. Wir fragten uns kurz wieso der 1. Autofahrer uns seine Heimat vorenthalten wollte und solch komische, falsche Angaben machte. Logischer Weise drehten wir nicht um und fuhren für unseren Geschmack durch eine durchaus interessante Landschaft am Fuße des 3916 Meter hohen Vulkans Erciyes Dağı .

türkische Bank mit fixierten Polstern

Vulkan Erciyes Dağı




Es ging in einer weiten Ebene Richtung Develi. An einem kleinen Market hielten wir an und gönnten uns mal wieder ein Kaltgetränk. Der kleine 8-jährige Erol versuchte sich mit uns und seinen 3 Brocken Englisch zu unterhalten. Als er heraus fand dass wir aus "Almanya" kommen wollte er mich irgendwo hin führen. Ich schlenderte einfach hinter ihm her. Wir gingen zum Nachbarhaus und er zeigte mir ein Auto mit Augsburger Kennzeichen. Wir gingen weiter zur Haustür und er deutete an dass ich zuerst rein gehen soll. Das tat ich natürlich nicht. Erol schaute ins Haus, rief etwas und es kamen ein paar Gesichter zum Vorschein. Eine Familie aus Augsburg war auf Heimatbesuch und man lud uns auf einen Ayran ein. Hier verbrachten wir eine lustige halbe Stunde bevor wir uns wieder auf die Socken machten.

"Erol" links neben Dani

man braucht keine Radtaschen



Am nächsten morgen düsten wir nach Tomarza um zu frühstücken. Wir kauften ein und machten es uns in einem kleinen Park auf einer Bank, neben ein paar älteren Herrschaften gemütlich. Ein Mann rund um die 80 Jahre konnte es scheinbar nicht mit ansehen, dass wir auf einer Parkbank sitzen müssen. Er sprach uns auf türkisch an und meinte immer: "Cay, Cay!" Dann ging er an seinem Krückstock los zum nahe gelegenen Cafe, bestellte 2 Cay und holte einen Stuhl nach dem anderen. Uns war dies ein wenig zu viel Gastfreundschaft und wir wollten wenigstens den Tee bezahlen. Als ich dem Kellner das Geld geben wollte, wurde der Mann sehr bestimmt und zahlte. Wie soll man so viel Gastfreundschaft begegnen?! Für uns ist es schwierig sie in solchen Situationen einfach dankend an zu nehmen. Jedoch denken wir dass es das höflichste und netteste ist was wir tun können. Sie ablehnen wie ich es in dieser Situation tun wollte ist wohl keine Lösung, wie man an der Reaktion des Mannes gesehen hat.

Es folgen lange, gerade Strecken und wir nahmen das erste Mal Musik zur Hilfe um ein wenig der Eintönigkeit der großen Straße zu entfliehen. Ich kann nur sagen dass die mit Musik getunte  Dani bestimmt 10-15 % mehr Leistung bringt. Die ging ab wie "Schmitz-Katze".
Leider hat der Asphalt hier manchmal ,auf Grund seines Alters vielleicht, ein paar Schwierigkeiten mit der Hitze. Es wurde Split auf die Fahrbahn gestreut der  fest gefahren werden sollte. Das war er aber noch nicht und man bekam durch die vorbei fahrenden Laster ein kleines Peeling. Leider klebte der Teer an unseren Reifen und sudelte unser Schutzblech und Rad voll.


 Am nächsten Tag versuchten wir es mal wieder mit einer Abkürzung über kleinere Wege, die uns 55 km ersparen sollte. Da Dani morgens in einen Matschgraben getreten war und Wasser zum Reinigen ihrer Schuhe benutzte, hatten wir später zum ersten Mal auf dieser Tour Wasserknappheit. Wir hatten nur noch einen halben Liter den wir gut einteilten. Nach 20 km kam aus dem Nichts zum Glück eine Wasserquelle an einer kleinen Moschee. Doch auf diesen Kilometern wurde uns erst einmal wieder deutlich wie lebensnotwendig und kostbar diese Flüssigkeit eigentlich ist.
In einem kleinen Dorf fanden wir einen Mini-Mini-Kiosk und wir fragten nach Brot. Der Herr deutete zuerst er habe keins, verließ dann jedoch den Kiosk und kam nach 2 Minuten mit einer Jungen Frau, Brotteilchen und einem Stück Käse wieder. Bezahlen ?! Fehlanzeige, statt dessen wurden wir noch auf einen Cay eingeladen, welchen wir im Wohnzimmer der Familie mit Brot, Käse und Butter tranken. Aus dieser Familie kommen meine türkischen Facebook-Freundin 2 & 3. Der Google-Translater kam zum Einsatz und wir lachten viel. Nach einer halben Stunde düsten wir auf einsamen Feldwegen weiter. Herrlich so ohne Autoverkehr.


Bushaltestellenfrühstück mit wenig Wasser

einsame Wasserquelle

viel Gastfreundschaft im türkischen Wohnzimmer




unglaublich hohe LKW-Beladung
















Am nächsten Morgen fuhren wir in den kleinen, recht ärmlich aussehenden Ort Akpinar und hofften auf einen Laden mit Kaltgetränken für unser Frühstück. Ansonsten hatten wir alles was wir brauchten, es ging nur um "Luxusartikel". An der Moschee füllten wir Wasser auf, wobei mir ein junger Mann behilflich war, den wir dann auch nach einem Laden fragten. Er schüttelte mit dem Kopf. Ein paar andere Männer standen noch um uns herum. Wir bedankten und schwangen uns auf unsere Räder. Während dessen wir das Dorf verließen hörten wir den Muezzin über den Lautsprecher etwas über den Ort Kangal (so heißt der Ort wo wir hin wollten - 35 km entfernt) und -Market- rufen. Irgendwie hatten wir die Vermutung dass es um uns ging und man uns eine Mitfahrgelegenheit besorgen wollte. 3  Kilometer hinter dem Ort schlugen wir unser Frühstückspicknick auf und speisten im Schatten eines Baumes. Nach 10 Minuten sprang plötzlich der junge Mann, der mir an der Moschee behilflich war, aus einem Auto. Leicht außer Atem überreichte er uns eine Tüte mit Tomaten, Gurken, Oliven, Brot und Käse. Wir bedankten uns vielmals und konnten nicht ganz fassen was gerade passiert war. Jedoch wollte der Mann uns noch irgendetwas mitteilen. Wir verstanden ihn nicht und nach 2 Minuten meinte Dani ich solle einfach mit ihm mit gehen. Wir nahmen 2 unserer Wasserflaschen in die Hand und er führte mich wohl zur saubersten und erfrischensten Wasserquelle weit und breit.
Unfassbar!!!
Gen Abend fuhren wir durch eine lange, staubige Baustelle was uns natürlich nicht gefiel. Doch das Schlechte hatte auch was Gutes. Wäre die Baustelle nicht gewesen, hätte der LKW auch nicht seinen Wassertank an einem Bassin aufgefüllt. Dann hätten wir unseren wunderschönen, perfekten Wildcampingplatz nicht gefunden, da wir nur dort hin fuhren weil es Wasser gab. Es gab eine Cay-Einladung von ein paar Männern aus dem nahe gelegenen Ort und wir genossen den Sonnenuntergang und unsere Waschmöglichkeit nach 3 wascharmen Tagen.

Dorfeinfahrt Akpinar

unser Frühstüksbote

seine Gastgeschenke



tote Tiere sieht man immer wieder auf der Straße

der Traktör zog mich einige 100 m den Berg hoch

staubige Baustelle

perfekter Wildcampingplatz



Um 8 Uhr schallte ein "HELLO" in unser Zelt. Promt standen wir auf. An dem Picknicktisch direkt vor unserem Zelt saß ein mittelalter Mann. Der Wassertank seines LKW wurde unter Mithilfe eines Kompressors bereits befüllt. Wir begrüßten uns und er schenkte uns 2 Packungen Kekse, wie sollte es auch anders sein. Annehmen wollten wir sie nicht, doch wir mussten. Es stellte sich heraus, dass er der LKW-Fahrer vom Vorabend war. Wir bedankten uns für seine passive Mithilfe zum Finden dieses schönen Platzes. Sein Tank lief über und er musste uns verlassen.
Wir frühstückten und als wir fast fertig waren kam eine 8 köpfige Familie um sich hier kurzzeitig nieder zu lassen. 2 Minuten nach Ankunft bekamen wir Tomaten, Gurke, Brot sowie Paprika geschenkt. Doch diesmal hatten wir einen Revanchierungsplan. Kurz bevor sie gingen gab Dani einem der Mädels eine Packung Kekse die sie nicht ablehnen konnten.
Mit prall gefüllten Taschen machten wir uns auf die letzte Etappe nach Divrigi. Wir erreichten den Ort nach dem bisher höchsten Pass (Karasar Gecidi, 1950m) und 50 Kilometern. Hier machen wir nun grad 2 Tage Ruhepause mit den schon erwähnten Tätigkeiten. Doch auch hier kam wieder unerwartet ein bisschen Sightseeing hinzu, da hier die ,im 13. Jahrhundert entstandene, schön an zu schauende Moschee Ulu Cami steht.


Passfoto

Eingang in den hospitalen Bereich der Ulu Cami



Dani im Gebetsraum

Treiben in Divrigi


beim Bäcker

Link zu unserer bisher gefahrenen: Route


 KM gesamt: 4620
Zeit auf dem Sattel: 300 Stunden
Höhenmeter: 28082

4 Kommentare:

  1. Hallo Henrik und Dani,es ist uns unvorstellbar , wieviele Kilometer und Stunden ihr schon gefahren seid. Fynn und Hildegard und Peter haben gerade euren Reisebericht gelesen.Haben die geschenkten Tomaten und Gurken und ..... gut geschmeckt?Am Donnerstag ist mein erster Schultag und Mika ist jetzt im Kindergarten und mir ist langweilig , wenn Mika nicht zu hause ist.Mir gefällt es , leckere Lassagne zu essen. Wenn ich schon einmal den Geruch rieche,habe ich Hunger!!Ihr auch? Im Wohnmobil spielen ist toll.Ich mag auch gerne Fahrrad fahren.Wir haben sogar Satteltaschen.
    Gute Reise
    FYNN

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    1. Hallo liebe Hennls und vor allem Fynn!
      Manchmal können wir es auch nicht ganz glauben wie viele Stunden wir schon auf den Rädern gesessen haben und wie viele Kilometer dabei zu stande kamen. Doch wir hatten ja auch 85 Tage dafür Zeit! Alle geschenkten Sachen genießen wir noch mehr als sonst das Essen, außer die Oliven, da wir sie generell nicht mögen. Doch auf eine leckere Lasagne hätten wir auch mal wieder Hunger.
      Fynn, dir wünschen wir einen guten Start in der Schule und hoffen dass du fleißig weiter mit dem Rad fährst. Dieses kleine Gefährt kann dich nämlich bis an andere Ende der eigentlich so großen Welt bringen wenn du genug Zeit hast. Die Satteltaschen für solch eine Reise hast du ja schon ;-)!

      Grüße an ALLE Hennls...und schön von euch gehört zu haben

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  2. Dani du Sonnenblume , es hört sich alles so toll an( außer die toten Tiere...), ich bin schon auf dem Weg zu euch, ich will auch

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    1. Wir können es kaum erwarten dich in Erzurum zu sehen (den Weg siehe ROUTE).

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